Die steirische Gemeinde Ramsau am Dachstein will sich für die Ausrichtung der Nordischen Ski-WM 2031 bewerben. Der Gemeinderat hat Montagabend mehrheitlich einen entsprechenden Beschluss gefasst, bestätigte Bürgermeister Ernst Fischbacher am Dienstag. Vorgespräche über die zweite WM-Ausrichtung nach 1999 habe es schon länger gegeben, vor allem auch mit dem WSV Ramsau, der formal die Bewerbung einreichen muss. "Nun musste man es mal in Bewegung setzen", sagte Fischbacher.
Bis zum Status eines offiziellen Bewerbers sind noch Hürden wie die Finanzierung zu nehmen. Darauf verwies in einer wohlwollenden Reaktion auch der Österreichische Skiverband. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass es ein Bekenntnis zum nordischen Sport gibt, wir müssen aber darauf hinweisen, dass weitere formelle Schritte einzuhalten sind", sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer.
Obmann des WSV ist mit Alois Stadlober
Einer der nächsten ist die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Diese werde der örtliche Wintersportverein in Auftrag geben, erläuterte Fischbacher. Obmann des WSV ist mit Alois Stadlober der Mann von ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.
Der Skiverband wird sich am 13. Oktober bei seiner Präsidentenkonferenz mit den gestarteten Bemühungen um die WM auseinandersetzen. Die Ramsauer müssen laut Scherer analog zu anderen Bewerbern wie etwa die Alpin-WM 2025 in Saalbach einen umfassenden Fragenkatalog beantworten. Dieser verlangt umfangreiche Konzepte von der Finanzierung über die Unterbringung der zehntausenden Teilnehmer und Gäste bis hin zu auch von der FIS geforderten Kriterien. Der ÖSV als letztlich haftende Instanz benötige Gewissheit und Sicherheiten, erläuterte Scherer.
Hauptausschlaggebend wird das nötige Einvernehmen der Bewerbung mit dem Land Steiermark und dem Sportministerium sein. Scherer verwies diesbezüglich auf noch reichlich Spielraum zur Vorbereitung. "Es bleibt noch genügend Zeit, um die Hausaufgaben zu erledigen", meinte der Tiroler. Die Bewerbung muss bis spätestens Frühjahr 2025 bei der FIS eingereicht werden, die Vergabe erfolgt 2026.
Für die nächste Nordische Ski-WM in Österreich nach Seefeld 2019 müsste für die Renovierung oder den Neubau von nötigen Anlagen viel Geld in die Hand genommen werden. Die Großschanzenspringen dürften nach Bischofshofen ausgelagert werden.
WM-Reigen würde eine Fortsetzung finden
Sollte Ramsau nach erfolgreichen Vorarbeiten den Zuschlag gegen wohl nicht besonders zahlreiche internationale Konkurrenz erhalten, würde der österreichische WM-Reigen eine Fortsetzung finden. Bereits fix sind die Titelkämpfe im Skifliegen im Jänner 2024 am Kulm, im Alpinsport 2025 in Saalbach und die WM im Snowboard/Ski-Freestyle 2027 im Montafon. Außerdem ist man mit Hochfilzen Kandidat für die Biathlon-WM 2028 oder 2029.