Künftig wird der Formel-eins-Weltmeister nicht mehr bei den Rennen ermittelt werden, wird nicht der Champion, der bei den gefühlt 120 Grand Prixen die besten Ergebnisse einfährt, sondern jener, welcher auch in menschenverachtenden Unrechtsstaaten und klimapolitischen Drecksschleuderländern die Go hält. Zumindest will der Weltverband FIA, dass sich Fahrer nur noch dann politisch äußern, wenn sie vorher eine Genehmigung eingeholt haben. Vielleicht ein Formular, auf dem das jeweilige Thema anzukreuzen ist? Frauenrechte, Todesstrafe, Armutsbekämpfung … Aber bitte nur gemäßigte Kritik, schließlich will man die Geschäftspartner nicht ausbremsen, geht es ums große Geld.
Demokratiepolitisch ist so ein Angurten der Meinungsfreiheit eine Fahrt ins Kiesbett, aber in der Geschäftswelt steht das in der Poleposition. Wer will schon, dass besonders aufrechte Mitarbeiter übersteuern und dem Geldgeber frontal entgegenscheppern? Also heißt es DRS ausschalten, Traktionskontrolle, runter vom Gas. Wer erwartet denn von Rennfahrern die Rettung des Weltklimas oder eine Aufklärung in den Emiraten?
Franzobel