Eva Pinkelnig hat am Sonntag im zweiten Saisonbewerb der Skispringerinnen ihren insgesamt vierten Weltcupsieg gefeiert. Die Dornbirnerin landete in Wisla bei 129 und 128,5 Metern und gewann 10,9 Zähler vor der Deutschen Katharina Althaus. Auf Platz drei landete Frida Westman, die den ersten Weltcup-Podestplatz einer schwedischen Frau im Skispringen überhaupt holte. Pinkelnig streift sich damit auch das Gelbe Trikot der Gesamtführenden über.
Für die 34-jährige Vorarlbergerin war es die Fortsetzung einer schon sehr gut verlaufenen Vorbereitung. "Eva ist seit Wochen in super Form, die sie vom Sommer gut rübergebracht hat. Da kann man ihr nur gratulieren, ich freue mich über diese tolle Leistung", sagte ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer im ORF. Im Vergleich zum Samstag, als sie Dritte war, sei sie am Sonntag noch ruhiger geblieben und habe die kleineren Fehler vom Vortag im Griff gehabt. "Sie ist heute sensationell gesprungen."
Pinkelnig selbst, die nach drei Siegen in Japan ihre ersten 100 Punkte auf europäischem Boden geholt hat, war überglücklich. "Jeder Sieg ist speziell und hat seine eigene Geschichte. Nach dem Milzriss jetzt wieder ganz oben zu stehen, ist unglaublich. Jetzt muss ich mich zusammenreißen, dass ich nicht wirklich eine Träne vergieße", freute sich die stets lächelnde Pinkelnig. Sie bedankte sich beim perfekt arbeitenden Team und den Serviceleuten. Die Führung nach dem ersten Durchgang hat sie trotz starker Konkurrenz nicht gebremst. "Ich bin auch stark, und hab mein Ding durchgezogen", strotzt sie vor Selbstvertrauen.
Weltcup-Titelverteidigerin Sara Marita Kramer kam nach Rang zwei am Samstag auf Platz sechs und ist nun Gesamt-Dritte. Die 21-jährige Salzburgerin war mit dem Sonntag-Abschneiden unzufrieden, gratulierte aber auch Pinkelnig. "Sehr stark. Sie springt auf einem sehr guten Level, ich gratuliere. Ich habe genau das Gegenteil gemacht - vielleicht zuerst wegspringen und dann fliegen, das wäre eine Idee", war sie selbstkritisch. Drittbeste Österreicherin wurde übrigens Chiara Kreuzer, die nach Rang 12 am Sonntag 15. wurde. Punkte holten auch Jacqueline Seifriedsberger als 25. unmittelbar vor Hannah Wiegele.
Pinkelnig führt nun mit 160 Zählern vor Samstag-Siegerin Silje Opseth (NOR/136) ud Kramer (120). Im Nationencup liegt Österreich mit 346 Punkten vor Norwegen (263) und Japan (193) in Front.
Die Frauen haben nun nach dem frühen Auftakt, der erstmals als Hybrid-Veranstaltung mit Eisspur im Anlauf, aber auf grüner Matte erfolgte, vier Wochen Pause. Die nächsten Bewerbe stehen erst am 3./4. Dezember in Lillehammer auf dem Programm.