Trotz einer Knieverletzung, die sie bereits im Weltcup außer Gefecht gesetzt hatte, entschied sich Daniela Iraschko-Stolz Ende Jänner für einen Start bei den Olympischen Winterspielen. Allerdings blieb in Peking der erhoffte Medaillenregen für die Steirerin aus - die Plätze zwölf (Einzel) und fünf (im Mixed-Teambewerb nach eigener Disqualifikation) waren für die 38-Jährige eine Enttäuschung.
Nach ihrer Rückkehr aus China zog Iraschko-Stolz am 21. Februar die Reißleine und beendete wegen ihres lädierten Knies die Saison vorzeitig. Zugleich verkündete die Grande Dame des Skispringens, ihre Karriere fortsetzen zu wollen. Knapp 50 Tage später zeigt sich die Eisenerzerin hinsichtlich ihres Genesungsprozesses schon wieder recht zuversichtlich.
Das Knie entlasten
"Es ist eine große Herausforderung und Umstellung. Momentan liegt der Fokus darauf, die Achse in meinem Körper in einen Bereich zu bringen, damit das Knie entlastet wird. Außerdem stelle ich meine Ernährung um und vermeide alles, was eine Entzündung auslösen bzw. unterstützen könnte", erzählt die Weltmeisterin von 2011.
Und Iraschko-Stolz unterstreicht nochmals ihre Absicht, in den Weltcup zurückkehren zu wollen: "Skispringen fasziniert mich im Leben nun einmal am meisten. Der Schaden im Knie ist nicht mehr ganz reparierbar. Jetzt geht es darum, künftig im schlechtesten Fall ein schmerzfreies Leben führen, und im besten Fall wieder Skispringen zu können. Zeitliches Limit setze ich mir für meine Rückkehr aber auf alle Fälle keines."
Erstmals Damen-Skifliegen
Ein zusätzlicher Motivationsfaktor für die Österreicherin ist der FIS-Beschluss, wonach Ende der kommenden Saison in Vikersund erstmals ein Damen-Skifliegen über die Bühne gehen soll. Iraschko-Stolz flog ja 2003 in Bad Mitterndorf als erste Frau auf 200 Meter. "Dieser Beschluss ist ein Riesengewinn für das Damen-Skispringen und wir haben es uns verdient. Und es ist für mich natürlich ein zusätzlicher Anreiz, nochmals ein Comeback zu schaffen. Aber ich würde beim Skifliegen nur dann antreten, wenn ich in Topform bin. Ansonsten machst du da keine Meter."