An der Spitze der Vierschanzentournee hat es am Mittwoch auch im dritten Bewerb nichts Neues gegeben, Ryoyu Kobayashi gewann den Innsbruck-Ersatzbewerb in Bischofshofen. Neu war aber die mannschaftliche Stärke der Österreicher mit fünf Aktiven in den Top 13, wobei der nunmehrige Gesamt-Achte Jan Hörl und Routinier Manuel Fettner als ÖSV-Beste ex aequo Fünfte wurden. Die Tournee geht am Donnerstag (17.30 Uhr) in Bischofshofen auch zu Ende, Kobayashi steht vor dem Grand Slam.
2018/19 hatte der 25-Jährige schon einmal alle vier Bewerbe des nordischen Klassikers en suite gewonnen, auf ein Da Capo fehlt ihm nur noch der Dreikönigs-Triumph. 17,9 Punkte liegt Kobayashi vor dem Final-Event vor Marius Lindvik, der Norweger hatte ihn am Mittwoch im ersten Durchgang um 5,7 Zähler auf Rang zwei verwiesen. Der nun achtfache Sieger von Tournee-Bewerben drehte den Spieß aber recht locker um, gewann mit 4,7 Punkten Vorsprung auf den Skandinavier.
Die Österreicher standen vor corona-bedingt leeren Rängen nur etwas im Schatten des Spitzen-Duells, denn sie gingen die Weitenjagd durchaus mit. Hörl etwa landete im ersten Durchgang mit 138 m den zweitweitesten Sprung des Wettkampfs. "Der erste Sprung war sehr cool, der zweite ein bisschen ungeduldig." Schon in Garmisch-Partenkirchen war der 23-Jährige Fünfter geworden. "Das stärkt das Vertrauen. Für ein Stockerl muss aber sehr viel richtig sein." Diesmal fehlten ihm 9,3 Zähler darauf.
"Das Mittagsschlaferl hat sicher nicht geschadet"
Genauso viele waren es eben bei Fettner. Der 36-Jährige hatte nach einem mäßigen Trainingssprung in der Qualifikation einen Ski verloren und einen Sturz lange genug zu verhindern gewusst, im Wettkampf startete er dann mit 137 und 132,5 m voll durch. "Das Mittagsschlaferl im Österreicher-Haus hat mir sicher nicht geschadet", begründete Fettner seine Steigerung mit einem Augenzwinkern. Im ersten Durchgang hatte sich der Tiroler im K.o.-Duell mit Landsmann Stefan Kraft durchgesetzt.
Der Salzburger war zwar als zweitbester Lucky Loser als 14. souverän auch in den Finaldurchgang gekommen, da stürzte der Weltmeister aber mit 123 m etwas ab und wurde als 23. der schlechtestplatzierte der acht Österreicher in den Punkterängen. "Ich hab einen guten Plan gehabt und es hat sich auch ganz gut angefühlt, aber ich war einen Meter zu früh am Schanzentisch", meinte Kraft über seinen Rückfall. In Oberstdorf war er Zwölfter gewesen, in Garmisch hatte er die Qualifikation verpasst.
Auch sein aktueller Zimmerkollege, Daniel Huber, büßte im zweiten Durchgang ein. Von Rang zwölf ging es auf 13. "Es ist alles nett, aber spaziergehen ist auch nett", brachte es der 29-Jährige für sich auf den Punkt. Mehr als ein solides Ergebnis sei es für ihn nicht, Huber blieb aber auf dem zehnten Gesamtrang. Einen starken Eindruck hinterließ Clemens Aigner aus der nationalen Gruppe als Elfter. "Ich bin die Saison im FIS Cup gestartet, dann im Continental Cup - damit muss ich zufrieden sein."
Hayböck segelte auf Rang neun
Das konnte auch Michael Hayböck getrost von sich behaupten. In seinem ersten Weltcup-Einsatz nach seiner Anfang Oktober vorgenommenen Bandscheibenoperation landete der Oberösterreicher nach Sprüngen auf 130,5 und 131,5 auf Rang neun. Dabei war der 30-Jährige in der Qualifikation nur als 49. in die Top 50 und damit in den Bewerb gekommen. "Dass das da mir so aufgeht, dass da gleich ein neunter Platz rausschaut, ist sehr schön", sagte der von den Teamkollegen gefeierte Hayböck.
Der Tiroler Halbzeit-Elfte Philipp Aschenwald schaffte als 17. immerhin sein bisher bestes Ergebnis bei dieser Tournee, der Vorarlberger Ulrich Wohlgenannt punktete als 22. im dritten Bewerb erstmals. Daniel Tschofenig schaffte es nach einer K.o.-Niederlage gegen Huber als 40. diesmal nicht in die Punkteränge, aus der nationalen ÖSV-Gruppe wurden Thomas Lackner 34. und Stefan Rainer 47. Drittbester Österreicher in der Gesamtwertung ist nun Aschenwald als 14.
Tages-Dritter wurde Halvor Egner Granerud, 8,9 Punkte hinter Kobayashi. Der Norweger ist nun auch gesamt Dritter, allerdings 38,7 Zähler hinter dem Leader. Der Slowene Lovro Kos als bisheriger Dritter war im ersten Durchgang gestürzt, durfte aufgrund großer Weite im Finale aber antreten, mehr als Rang 25 war aber nicht drinnen. Der 22-Jährige ist nur noch Gesamt-Siebenter.