Zum zweiten Mal in der Geschichte der Vierschanzentournee der Skispringer ist am Dienstag eine Konkurrenz abgesagt worden, erneut in Innsbruck. Auf der windanfälligen Schanze war bei der 70. Auflage des Klassikers wegen zu starken Föhns eine Durchführung des Bewerbs ebenso nicht möglich wie 2008. Damals ist die Tournee mit zwei Bewerben in Bischofshofen zu Ende gegangen. So ist es laut Renndirektor Sandro Pertile auch diesmal geplant, Details sollten noch erarbeitet werden.
Am Montag hatten bei den beiden Trainingsdurchgängen sowie in der Qualifikation noch passable Bedingungen geherrscht, tags darauf war aber schon an die Abhaltung des für 12.00 Uhr angesetzt gewesenen Probedurchgangs nicht zu denken. Der Bewerbsbeginn wurde zunächst mit 13.30 Uhr belassen, in einigen Jury-Sitzungen aber in vier Etappen auf letztlich 15.00 Uhr verschoben. Zunächst wurde dafür noch grünes Licht gegeben, letztlich ging es trotz neu gefräster Spur aber doch nicht.
Ohnehin wäre zu der dann spätestmöglichen Beginnzeit nur ein Durchgang durchgeführt worden, da die Lichtverhältnisse nicht mehr zugelassen hätten. Der Innsbrucker Bergisel ist mittlerweile der einzige Tournee-Bakken, an dem es noch keine Flutlichtanlage gibt. Ganz anders u.a. in Bischofshofen, wo der Bewerb am Dreikönigstag grundsätzlich erst am späten Nachmittag angesetzt ist. In Innsbruck wäre es vielleicht zu dieser Zeit gegangen, diese Option gab es aber eben nicht.
Vor 14 Jahren gewann der Finne Janne Ahonen am Tag nach der Absage das Ersatz- und dann auch das reguläre Springen in Bischofshofen, daraus resultierte sein fünfter Tournee-Gewinn. Damit ist der Skandinavier noch immer der erfolgreichste Athlet der Tournee-Geschichte. In Bischofshofen könnte nun wieder mit einem Doppel Geschichte geschrieben werden. Denn der Japaner Ryoyu Kobayashi hätte die Chance, mit zwei weiteren Siegen als Erster zum zweiten Mal alle Bewerbe einer Tournee zu holen.