Einen perfekten Saison-Auftakt feierte Sara Marita Kramer in Nischnij Tagil. So landete die Salzburgerin in Russland einen überragenden Sieg mit gleich zwei Rekorden. Zum einen distanzierte die 20-Jährige die zweitplatzierte Slowenin Ema Klinec gleich um 41,7 Punkte. Mit so einem großen Vorsprung hatte zuvor noch nie eine Skispringerin gewonnen. Maren Lundby hatte sich einmal mit 41,6 Punkten von der Konkurrenz abgesetzt. Zudem landete Kramer im ersten Durchgang mit 104,5 Metern einen neuen Schanzenrekord.

"Ich bin überglücklich. Ich habe im Sommer sehr hart trainiert, um auf diesem Level zu stehen. Und jetzt ist es mein Ziel, diesen Level zu halten", freute sich Kramer. Und weiter: "Im Training habe ich lange nach dem Sprung, den ich eigentlich drauf habe, gesucht. Dann im ersten Durchgang habe ich gefunden - da ist es richtig aufgegangen. Solche Sprünge sollten zum Grundlevel werden. Aber das ist natürlich nicht so einfach."

Iraschko-Stolz überraschte sich selbst

Aber auch die übrigen Österreicherinnen präsentierten sich bärenstark. So landete Daniela Iraschko-Stolz auf dem tollen dritten Platz. "Ein tolles Gefühl. Nach den Knieproblemen im Sommer habe ich nicht gleich mit so einer Leistung gerechnet. Aber das gibt viel Selbstvertrauen für die noch lange Saison. Und dass die Sara ganz oben steht, ist Wahnsinn. Sie hat gesagt, ich darf meine Karriere erst beenden, wenn wir einmal gemeinsam am Podium gestanden sind. Jetzt ist es so weit, aber ich werde trotzdem noch weitermachen", lachte die Eisenerzerin.

Auch Lisa Eder legte eine tolle Performance hin und wurde Siebente. Und mit Jacqueline Seifriedsberger als Zehnte schaffte es eine weitere ÖSV-Adlerin in die Top zehn. Am Samstag steigt in Nischnij Tagil das zweite Weltcupspringen - und da hat Kramer die Chance, wie im Vorjahr erneut beide Bewerbe für sich zu entscheiden.

"Hab geglaubt, sie fliegt aus dem Stadion raus"

Kein Wunder also, dass sich Cheftrainer Harald Rodlauer vollauf zufrieden zeigte: "Unglaublich, was die Mädels heute geleistet haben. Es waren extrem schwierige Verhältnisse mit wechselndem Wind. Aber sie sind bei sich geblieben. Bei der Sara habe ich geglaubt, sie fliegt aus dem Stadion raus. Und was die Dani mit ihren 38 Jahren leistet, ist auch unglaublich. So, wie auch das tolle Comeback von Jacqueline nach zwei Kreuzbandrissen."