Spätestens, wenn sie diese Geschichte lesen, wissen alle Freunde des Sommers, dass es langsam aber sicher an der Zeit ist, die Sonnencreme gegen die Pudelmütze zu tauschen. Denn bereits in rund einem Monat, genauer gesagt am 25. November, heben die nordischen Kombinierer im finnischen Ruka in ihre neue Saison ab. Und da steht ein Spektakel besonders im Fokus: die Olympischen Winterspiele in Peking. Aus steirischer Sicht nehmen mit Martin Fritz, Lukas Klapfer und Franz-Josef Rehrl drei Athleten das Unternehmen „China“ in Angriff. Ihre Ausgangspositionen sind jedoch unterschiedlich.
Routinier Lukas Klapfer konzentrierte sich in seiner Vorbereitung wieder einmal vorrangig auf das Skispringen. „Ich habe noch ein paar Punkte abzuarbeiten, bis ich mit meinen Sprüngen ganz zufrieden sein kann. Aber ich bin schon lange genug dabei, um zu wissen, wo ich die Hebel ansetzen muss“, sagt der 35-Jährige, der bereits traditionell den Auftakt auf der technisch schwierigen Schanze in Ruka sausen lassen wird. Großes Ziel neben den Heimweltcups in der Ramsau und in Seefeld ist natürlich Peking. „Immerhin habe ich dafür vier Jahre in meiner Karriere angehängt. Ob ich danach einen Schlussstrich ziehe, lasse ich mir offen.“ Seine Erinnerungen an Olympia sind auf alle Fälle gut, konnte der Eisenerz-Athlet doch 2018 in Pyeongchang zweimal Bronze (Einzel und Team) abräumen. „Wenn es darauf ankommt, bin ich da“, schmunzelt Klapfer, der übrigens bereits geimpft ist. „Ich habe es im Leben gerne etwas einfacher. Außerdem ist das für China sowieso verpflichtend.“
Noch keine „Piks“ hat Martin Fritz, will das aber bald nachholen. Auch der Murauer, der mittlerweile in Kärnten lebt, hat im Sommer seinen Fokus im Gegensatz zu den vergangenen Jahren („Da stand die Ausdauer meist im Vordergrund“) auf das Springen gelegt: „Ich habe versucht, mir ein höheres Grundniveau anzueignen, damit ich auch mit normalen Sprüngen vorne dabei sein kann. Bomben kann man eh nicht trainieren, die müssen passieren.“ Neben Peking will der 26-Jährige auch im Gesamtweltcup angreifen „und in den Teambewerben zu einer fixen Größe werden. Das ist in unserer Mannschaft nicht leicht.“
Ein Fragezeichen steht noch hinter Franz-Josef Rehrl. Der Ramsauer, der sich im Vorjahr auf seinem Heimbakken einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat, bastelt akribisch an seinem Comeback. „Im November habe ich einen weiteren Kontrolltermin. Bekomme ich da grünes Licht, kann ich mit dem Sprungtraining beginnen. Ich habe auf alle Fälle ein gutes Gefühl“, gibt sich der 28-Jährige optimistisch.
Läuft alles nach Plan, will sich der Steirer zuerst „auf kleinen Sommerschanzen“ wieder herantasten und im Idealfall im Dezember in den Weltcup einsteigen. „Allerdings werde ich da höchstens bei zwei Stationen dabei sein. Der Fokus liegt klar auf Jänner und Februar“, sagt Rehrl, der sich schon im Juni impfen lassen hat. „Nicht wegen Olympia. Aber ich habe von Sportkollegen, die erkrankt sind, gehört, dass sie heute noch nicht richtig schnaufen können. Das muss ich nicht haben.“