Die Olympiasiegerin und zweifache Skisprung-Weltmeisterin Maren Lundby verzichtet in der kommenden Saison auf Wettkämpfe und die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Ihr Körper habe sich auf natürliche Weise verändert, erklärte die 27-jährige Norwegerin im TV-Kanal NRK. "Das Skispringen fordert aber viel ab, gerade auch, was das Gewicht angeht. Diese Opfer möchte ich im Moment nicht erbringen."
Schon im vergangenen Winter sei es ihr schwerer gefallen als sonst, ihr Gewicht zu halten. Trotzdem ging Lundby nochmals den Weg des Verzichts und belohnte sich am Ende mit dem Weltmeistertitel auf der Großschanze in Oberstdorf. "Im Skispringen werden extreme Anforderungen gestellt, das Gewicht ist ein Teil davon", sagt die Norwegerin vor laufenden Kameras.
Kein schnelles und radikales Abnehmen
Dabei war ihr anzusehen, dass sie erleichtert war, endlich über etwas offen reden zu können, was sie schon länger belastet hatte. Ihren geliebten Sport will Lundby noch lange betreiben - aber nicht unter der Bedingung, jetzt schnell und radikal abzunehmen. "Ich habe mein Gewicht nie unverantwortlich kontrolliert, auch das gehört zu meinem Erfolgsrezept."
Fakt ist - mit weniger Kilos fliegt es sich leichter beim Skispringen. 2004 hat die FIS für beide Geschlechter den Body Mass Index von 21 eingeführt, um der Gefahr von magersüchtigen Athleten gegenzusteuern. Wer weniger wiegt, muss mit kürzeren Skiern springen. Das bedeutet weniger Tragfläche und somit einen Nachteil, der den Vorteil der Leichtgewichte ausgleichen soll. Allerdings haben mittlerweile einige Athleten ihre Technik so angepasst, dass sie auch mit kurzen Skiern und einem sehr geringen Gewicht große Weiten erzielen können.