Im vergangenen Winter stieg Johannes Lamparter zu Österreichs neuem nordischen Topstar auf. Bei der WM in Oberstdorf krönte sich der Tiroler zum Doppelweltmeister (Einzel Großschanze und Teamsprint) und holte zudem Bronze im Teambewerb. Schöne Erfolge für einen erst 19-Jährigen - doch hat der Tiroler längst ein neues, noch größeres Ziel vor Augen: Olympia 2022 in Peking!
Im Sommer wurde der Rumer, der auch die Matura erfolgreich abgeschlossen hat, allerdings von einer akuten Blinddarmoperation ausgebremst. "Es war natürlich nicht die optimale Vorbereitung für eine Olympiasaison. Aber so ein Eingriff braucht seine Zeit und die nehme ich mir auch. Ende September werde ich erstmals wieder mit dem Team trainieren - darauf freue ich mich schon sehr."
Zwei Wochen war der Kombinierer völlig außer Gefecht gesetzt ("Ich konnte die Zeit nützen, um in unserem Dorf mit meinen Freunden etwas zu unternehmen. Das war zuletzt ja nie möglich"), das folgende Monat bestand nur aus Anpassungstraining. "Ich habe mich langsam gesteigert - das war schon etwas mühsam. Aber ich muss es positiv sehen und freue mich schon, jetzt mit der Mannschaft weiterarbeiten zu können. Sie haben ja tolle Leistungen im Sommer-Grand-Prix gezeigt." Die ersten Sprünge hat der ehemalige U17-Staatsmeister im Gewichtheben (Fliegengewicht) bereits wieder in den Beinen - "und es fühlt sich auch schon wieder sehr gut an."
In seinem Privatleben hat sich durch die vielen Erfolge nichts geändert. "Ich bin noch immer der Johannes und möchte, dass das so bleibt. Klar war es cool, was in Oberstdorf passiert ist. Und das werde ich auch nie wieder vergessen. Aber ich bin nach wie vor der Gleiche und werde weiter an meinen Zielen arbeiten."
Nächstes Ziel sind die Spiele in Peking. "Wir haben eine sehr starke österreichische Mannschaft und daher ist es mein Ziel, ein Olympia-Ticket zu ergattern und dann weiter Erfahrungen zu sammeln", gibt sich Lamparter, der sich noch nie außerhalb von Europa befunden hat, bescheiden. Dass in Peking noch strengere "Corona-Spiele" als in Tokio drohen, stört den Tiroler nicht: "Ich habe gehört, dass es in Tokio schon etwas mühsam war. Aber es ist leider so. Alle haben dieselben Bedingungen."