Knapp zwei Wochen, nachdem sich Johannes Lamparter in Oberstdorf sensationell zum Doppel-Weltmeister gekürt hat (Großschanze und Teamsprint), will der Tiroler dieses Wochenende beim von Schonach nach Klingenthal verlegten Weltcupfinale nochmals richtig Gas geben. Auf dem Programm stehen am Samstag und am Sonntag jeweils ein Gundersen-Bewerb. Also zwei Chancen für den 19-Jährigen, seine herausragende Saison auch noch mit seinem ersten Weltcupsieg zu krönen.
Obwohl, Lamparter will nicht ergebnisorientiert denken: "Ich möchte den Abschluss einfach genießen, der Spaßfaktor soll im Vordergrund stehen", betont der Rumer, der schon langsam seine zwei Goldenen realisiert hat. "Ich war nach der WM extrem müde, ausgelaugt und habe mir eine kurze Auszeit gegönnt. Da konnte ich über das alles nochmals nachdenken - was ich da erreicht habe, ist schon eine Wahnsinnssache."
Nur eine schriftliche Zentralmatura
Nach dem Weltcupfinale muss der Tiroler, der sich die gesamte Woche in der Ramsau auf Klingenthal vorbereitete, direkt nach Stams auf die Schulbank. "Es stehen Tests und Schularbeiten an, dann wartet die Zentralmatura." Diese müssen Lamparter und seine Klassenkameraden aufgrund der Corona-Situation nur schriftlich ablegen, "aber es gibt noch genügend Baustellen", lächelt das Kombinierer-Ass.
Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Der Rumer überlegt, das Bundesheer um ein Jahr aufzuschieben, um sich so besser auf die Olympiasaison vorbereiten zu können. Diese Entscheidung ist aber ebenfalls noch offen wie jene, ob und wann es für den Doppel-Weltmeister in seiner Heimat einen Empfang geben wird. "Ich war seit Oberstdorf nur einmal kurz zu Hause. Aber ich gehe davon aus, dass es etwas in die Richtung geben wird."
Der Luxus der Schönheit von Tirol
Ebenso, wie einen verdienten Urlaub - wenn es die Corona-Situation zulässt. "Natürlich würde ich gerne für eine Woche wegfahren. Aber es ist auch kein Muss. Ich fühle mich in Tirol sehr wohl - hier haben wir den Luxus, dass es kaum einen schöneren Ort auf der Welt gibt", betont der Naturbursch, der seine Heimatverbundenheit von seinem Vater, einem Waldaufseher, in die Wiege gelegt bekam.
Für eine Reise ins Ausland wird es aber wohl eine Impfung brauchen - ob er sich denn bei der ersten Möglichkeit pieksen lassen würde? "Darüber habe ich mir noch nicht den Kopf zerbrochen. Aber ein paar unserer Trainer und Lehrer in Stams sind schon geimpft. Und ich denke, ich werde es auch machen."