Mit Rang sechs im Teamsprint hat Bernhard Gruber mit Mario Seidl im Teamsprint in Lahti (FIN) ein sensationelles Comeback gefeiert. Es war der erste Wettkampf des 38-Jährigen, nachdem er vor zehn Monaten am Herzen operiert worden war.
Doch kurz nach dem Wettkampf, noch vor der Rückfahrt ins Hotel, klagte Gruber über Schmerzen im Brustbereich. Im Krankenhaus von Lahti wurden dem Bad Hofgasteiner zwei Stents gesetzt, wie der ÖSV per Aussendung mitteilt.
Gruber bleibt noch einige Tage im Spital
"Bei Bernhard Gruber führte nach dem Rennen heute erneut ein Teilverschluss eines Herzkranzgefäßes zu Beschwerden. Nach einer eingehenden Diagnostik vor Ort wurde er ins örtliche Krankenhaus gebracht, wo ihm im Rahmen einer Herzkatheter-Untersuchung zwei Stents eingesetzt wurden. Bernhard ist soweit in guter Verfassung und muss nun entsprechend seiner Genesung noch einige Tage im Krankenhaus bleiben", sagt ÖSV-Teamärztin Ines Berger-Uckermann.
Bereits Mitte März vergangenen Jahres erhielt Gruber dieselbe Diagnose. Acht Monate später bekam er Anfang November nach umfangreichen Checks die medizinische Freigabe für den Hochleistungssport und hat daraufhin das Training mit dem ÖSV-Team wieder aufgenommen.
Stechen in der Brust beim Auslaufen
Wie im gesamten Team war natürlich auch beim nordischen ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher die Stimmung entsprechend gedämpft: "Während des Rennens hat noch alles gepasst, Bernie hat eine super Leistung abgeliefert. Danach beim Auslaufen hat er plötzlich ein Stechen in der Brust verspürt und das der Ärztin gesagt", schildert der Steirer die Situation.
Diese habe ihm dann Medikamente gegeben, worauf sich Grubers Zustand kurzfristig wieder verbessert hätte. "Dann ist es aber noch schlechter geworden und man ist mit ihm sofort ins Krankenhaus gefahren", sagt Stecher. Wie es plötzlich wieder zu diesen Problemen kommen konnte? "Ich bin kein Arzt. Aber Bernie hat nach seiner ersten Operation und der Rehabilitation von den Ärzten wieder das Go für Spitzensport bekommen. Damit war für uns klar, dass er auch wieder starten kann."
Karriereende für Gruber?
Der Einzel-Weltmeister von 2015 wird nun noch einige Tage im Krankenhaus von Lahti verbringen, ehe er wieder nach Österreich zurückfliegen kann. "Wir hoffen natürlich alle, dass er bald wieder gesund ist und seine Familie sehen kann." Ob dieser gesundheitliche Rückschlag dem Karriereende gleichkommt? "Das muss Bernie selbst entscheiden. Aber wenn man eins und eins zusammenzählt, wird es wohl auf das hinauslaufen", sagt Stecher.