Eigentlich lässt Lukas Klapfer den Saisonstart in Ruka stets aus, „weil ich dort nie etwas G’scheites zusammengebracht habe“. Heuer entschied sich der Steirer anders, „weil aufgrund der Corona-Situation nicht sicher war, wie viele Weltcups wir überhaupt haben werden.“ Am Ende belegte Klapfer in Finnland die Plätze 43 und 44 – ein Wochenende zum Vergessen, dafür aber die gewonnene Erkenntnis, „dass ich nächste Saison nicht nach Ruka fahren werde“.
Beim Heimweltcup in der Ramsau gab es mit den Plätzen 24 und 14 bereits einen Aufwärtstrend und diesen will der 35-Jährige nun dieses Wochenende in Val di Fiemme fortsetzen. Denn Klapfer weiß auch, „dass dort bei mir meistens die Kehrtwende eingesetzt hat“. Warum der Routinier ein notorischer Spätstarter ist, kann er sich selbst nicht erklären, doch wichtig sei, „dass ich mit meinem Leistungsvermögen jetzt langsam dort bin, wo ich hingehöre“. Aber: „Die Großschanze in Predazzo ist meine große Liebe. Weil es für die Schanze, die irgendwann für Olympia 2026 umgebaut werden soll, aber von der FIS kein Zertifikat mehr gibt, werden die Bewerbe auf der Normalschanze ausgetragen.“ Also muss er diesmal „fremdgehen“: Heute und am Sonntag in je einer Einzel-Konkurrenz, am Samstag im Teamsprint.
Es braucht die Aussicht auf eine Medaille
Im Hinterkopf der Athleten dreht sich natürlich schon alles um die Nordische WM in Oberstdorf (ab 23. Februar), doch macht sich Klapfer hinsichtlich Qualifikation keinen Druck. „Für mich bricht keine Welt zusammen, wenn ich nicht dabei wäre. Wenn ich in Oberstdorf an den Start gehe, dann nur mit der Aussicht, eine Medaille machen zu können. Nur als Ersatzmann hinzufahren, wäre mir zu wenig“, betont der dreifache Olympia-Bronzene, der auch 2019 bei der Heim-WM in Seefeld Team-Bronze geholt hat.
Dass mit den beiden Tirolern Johannes Lamparter (Gesamtweltcup-Zweiter) und Lukas Greiderer (8.) zwei Teamkollegen derzeit ganz vorne mitmischen, findet Klapfer (28.) natürlich „spitze, doch kann ich mir von ihnen, abgesehen von Trainingsvergleichen, nichts abschauen. Im Team kocht im Endeffekt jeder sein eigenes Süppchen. Und ich weiß genau, an welchen Schräubchen ich bei mir drehen muss. Ab und zu ist es nur so, dass ich sie nicht gleich finde“, lächelt der Eisenerzer.