Dass sich Witta und Paul Walcher dem nordischen Sport verschrieben haben, zählt nicht zu den ganz großen Überraschungen. Mama Maria (Theurl) eroberte 1999 bei der Heim-WM in der Ramsau mit Bronze die bis heute einzige Langlauf-Medaille Österreichs bei den Damen. Und auch Papa Achim zählte einst in der Loipe aus heimischer Sicht zu den Besten seines Faches. Somit wurde dem Nachwuchs der Sport quasi in die Wiege gelegt. Die 18-jährige Witta gilt heute im Langlauf als heiße Zukunftsaktie, der 15-jährige Paul reift zu einem vielversprechenden Kombinierer-Talent heran.
Nach einem sechsmonatigen Aufenthalt in Lillehammer kehrte Witta im Jänner 2019 wieder nach Österreich zurück. „Erstens musste sie sich die Schule und die Rennen selbst organisieren, was sehr mühsam war. Und zweitens hat sie auch Heimweh bekommen“, erzählt der Herr Papa, der in der Schladminger Ski-Akademie unterrichtet und als Trainer im Biathlon im Einsatz ist. „Ich konnte von meiner Zeit dort oben viel für mich mitnehmen. Ich sehe Norwegen schon fast als meine zweite Heimat und freue mich schon jetzt, wenn wir im Sommer dort wieder ein Trainingslager abhalten werden“, sagt Witta, die auch in Sachen Norwegisch bereits gut gerüstet ist. „Jeg hedder Witta“ (Ich heiße Witta), sprudelt es aus ihr mit einem Lächeln heraus.
Junioren-WM in Vuokatti als nächstes Ziel
Trainiert wird die 5-Kilometer-Skating-Spezialistin von ihrer Mutter, die Trainingspläne erfolgen in Abstimmung mit dem ÖSV, wo die Ramsauerin Mitglied der Fördergruppe 2 ist. „Ich bekomme aber auch immer wieder Tipps vom Papa“, betont Witta, die heuer im Kontinentalcup bereits mehrere Top-10-Ergebnisse abgeliefert hat und sich in Seefeld zur Vizestaatsmeisterin im Sprint krönte und den österreichischen Meistertitel über die 5 Kilometer klassisch holte. Großes Ziel in dieser Saison ist noch die Junioren-WM im Februar in Vuokatti. Ende 2021 will die Steirerin, bei der auch die Matura ansteht, dann bereits im Weltcup hineinschnuppern. Und als Fernziel Österreichs zweite Damen-Medaille im Langlauf holen? „Natürlich träume ich davon. Aber bis dorthin ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg.“
Relativ am Anfang seines Weges ist noch Bruder Paul. Der galt eigentlich als großes Ski-Talent, sattelte aber nach einem Fußbruch auf die Kombination um. „Paul konnte heuer im Jugendbereich im Austria Cup bereits drei Siege holen und schaffte auch zuletzt im Alpencup bei den Junioren, wo alle vier Jahre älter sind als er, einen fünften Platz“, erzählt der Papa mit Stolz. Und Witta ergänzt: „Dass wir beide Spitzensport betreiben, hilft enorm. So können wir Trainingsgruppen bilden und uns gegenseitig pushen.“