Trotz des schweren Sturzes von Franz-Josef Rehrl am Vortag hat es am Samstag im ersten von zwei Weltcup-Bewerben der Nordischen Kombinierer in Ramsau erfreuliche Nachrichten aus dem ÖSV-Lager gegeben. Lukas Greiderer und Johannes Lamparter belegten nach einem ausgezeichneten Rennen die Ränge drei und vier. Greiderer fehlten nur 1,3 Sekunden auf Sieger Vinzenz Geiger. Der Deutsche siegte nur 0,5 Sekunden vor Weltcup-Leader Jarl Magnus Riiber.
Die beiden Tiroler prägten nach den Zwischenrängen drei (Lamparter) und sechs (Greiderer) nach dem Sprung die 10 km in der Loipe entscheidend mit. Im Finish hätte Greiderer durchaus auch noch die Chance auf den Sieg, Lamparter fehlten im Ziel 7,7 Sekunden auf Geiger.
"Es war unglaublich hart. Ich bin super happy mit dem Podium heute, taugt mir voll, dass ich da einen dritten Platz erreichen habe können", freute sich Greiderer. Er habe sich sehr gut gefühlt und er bedankte sich auf für den "super Job" der Serviceleute.
"Ramsau taugt mir einfach immer: Ich habe gewusst, dass da auf der Schanze gscheit was geht. Heute ist mir echt ein guter Sprung gelungen. Der Lauf war auch mega. Es war megahart bis wir bei Jo (Lamparter) waren." Er habe sich vorgenommen, an dem vier Sekunden vor ihm gestarteten Geiger dranzubleiben, was ihm gut gelungen ist. In der dritten Runde kam dann auch Fabian Rießle in die Spitzengruppe. Als der Deutsche aber abriss, war es nur noch ein Quartett mit zwei Österreichern und dem ÖSV war ein Podestplatz quasi sicher.
"Brutales Rennen"
"Die ersten zwei Runden waren megahart, da hat Vinzi (Geiger) gleich voll Betrieb gemacht, damit wir herankommen", meinte Greiderer zum Rennverlauf. Die vierte Runde sei dann ein "richtig brutales Rennen" gewesen.
Und Greiderer sah durchaus auch die Chance auf mehr. "Das hab ich mir sicher gedacht. Vor dem Rennen hat mir wer gesagt, dass es zehn Jahre her ist, dass der letzte Österreicher hier gewonnen hat. Ich hab mir noch gesagt, ein elftes Jahr lassen wir es nicht werden - schauen wir mal, morgen haben wir noch ein Rennen", blickte Greiderer schon auf den Sonntag-Bewerb (11.00/15.15 Uhr, live ORF 1).
Lamparter auf Platz zwei
Trotz des verpassten Podest war natürlich auch Lamparter zufrieden. Kein Wunder: nach den Rängen zwei, sechs, vier und vier liegt die große Nachwuchshoffnung des ÖSV im Gesamt-Weltcup auf Platz zwei hinter Riiber, nur 60 Punkte hinter dem norwegischen Titelverteidiger.
"Ich bin sehr happy, war ein richtig cooles Rennen. In der vierten Runde habe ich probiert, dass ich es von vorne weg mache. Es ist mir ganz gut gelungen, aber die drei vorne waren einfach schneller. Es taugt mir voll für den Luki, er ist ja auch ein Tiroler und wir haben natürlich sehr viel trainiert miteinander", sagte Lamparter.
Wie schon im Vorjahr blieb Geiger vor Seriensieger Riiber. "Für mich war es das Schwerste, so einen Sprung auf der Schanze zusammenzubringen. Im Rennen habe ich geschaut, dass ich mein Tempo laufe", schilderte Geiger im ORF-Interview. "Im Zielsprint hat es geklappt, es ist perfekt aufgegangen."