Sucht man im FIS-Kalender 2020/21 nach dem Termin für den Skiflug-Weltcup am Kulm, wird man nicht fündig. So bekam die steirische Traditionsveranstaltung in der bevorstehenden Skisprung-Saison keinen Platz – zum Unmut von OK-Chef Christoph Prüller. „Wir wollten in den Kalender, aber der Februar-Termin war wegen der nordischen WM in Oberstdorf nicht frei.“ Und davor? „Da gab’s auch keinen Termin, weil die FIS nicht will, dass vor der WM ein Skifliegen stattfindet. Weil sie befürchten, dass dann kein Athlet mitspringen würde. Und dass die Skiflug-WM in Planica nun Mitte Dezember nachgeholt wird, hat uns bei der Terminsuche auch nicht in die Karten gespielt.“
Ganz aufgegeben hat Prüller die Hoffnung aber noch nicht. „Bis Anfang Oktober kann sich noch etwas ändern. Vielleicht gibt es wegen der Coronakrise noch eine Absage.“ Apropos Corona: Ob es vorstellbar wäre, ein Kulm-Wochenende ohne Zuschauer durchzuführen? „Diese Frage kann nur der ÖSV beantworten. Wir müssten trotzdem dasselbe Geld aufstellen – alleine die Coronatests kosten eine Lawine. Und ob da die ganzen Sponsoren mitspielen, ist auch fraglich.“
FIS hat andere Prioritäten
Prüller sieht das Skifliegen aber generell von der FIS benachteiligt. "Wenn man einen Skiflug-Weltcup haben will, dann muss es mindestens vier Stationen pro Saison geben. Aber die FIS hat ihren Fokus auf andere Dinge gerichtet." Auch die Terminsuche wäre aktuell schwerer denn je, "weil alleine die Raw-Air-Tour schon viele Termine blockiert."
Aber: Spätestens 2022 soll es laut Prüller wieder ein Kulm-Fliegen geben. Und möglicherweise gibt es dann beim Kulm auch den gewünschten Bahnübergang. Prüller: "Die Gespräche mit dem Land und der ÖBB laufen gut."