Ein solider vierter Platz im ersten Bewerb von Willingen hat Stefan Kraft am Samstag gereicht, um die Führung im Skisprung-Weltcup leicht auszubauen. Der Salzburger liegt nun 68 Punkte vor seinem ersten Verfolger Karl Geiger aus Deutschland, der Fünfter wurde. Grund zum Jubel hatten die deutschen Fans dennoch: Stephan Leyhe holte vor Marius Lindvik (NOR) und Kamil Stoch (POL) seinen ersten Sieg.
Mit Sprüngen auf 135,5 und 141 Meter verpasste Kraft nach den Plätzen 1, 2 und 2 in Zakopane bzw. Sapporo zwar das Podest, blieb bei schwierigen Windbedingungen und vor 35.000 Zuschauern aber auf Kurs in Richtung seines zweiten Triumphs im Gesamtweltcup - den ersten holte er 2016/17. Aktuell liefern sich Kraft (1.113 Punkte) und Geiger (1.045) einen Zweikampf, dahinter lauern aber der Pole Dawid Kubacki (940) und der Japaner Ryoyu Kobayashi (936).
"Es war sehr schwierig zu springen"
"Es war heute sehr schwierig zu springen, da es vom Wind her sehr unterschiedlich war. Die Leistungen waren zum Teil sehr gut", resümierte ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder im Hinblick auf Kraft und Gregor Schlierenzauer, der als Siebenter sein drittbestes Saisonresultat schaffte.
Weniger erfreulich fielen die Leistungen von Michael Hayböck (18.) und Philipp Aschenwald (20.) aus. "Hayböck und Aschenwald hatten es von den Bedingungen her etwas schwerer", sagte Felder, der auch die "Halbzeit"-Disqualifikation von Daniel Huber wegen eines nicht regelkonformen Anzugs bedauerte. Marco Wörgötter und Stefan Huber hatten den Sprung ins Finale überhaupt verpasst.
Kraft fehlten nur 1,1 Punkte
Lehye, der bisher dreimal am Podest gestanden war und zuletzt in Sapporo mit Platz zwei aufgezeigt hatte, verdrängte im zweiten Durchgang mit der Tageshöchstweite von 144,5 m noch den Halbzeitführenden Stoch, der schließlich Dritter wurde - mit einem knappen Vorsprung von 1,1 Punkten auf Kraft. Zwischen Leyhe und Stoch sprang der zweifache Saisonsieger Lindvik.
Eine Stunde nach dem Bewerb gab die FIS bekannt, dass die für Sonntag geplante zweite Einzelkonkurrenz abgesagt wurde. Grund: Wegen des angekündigten Sturms können die Veranstalter nicht für die Gesundheit der Zuschauer und auch der Mitarbeiter garantieren. Damit war das Springen am Samstag zugleich der letzte Weltcup vor dem Skifliegen am Kulm (14. bis 16. Februar).