Mit der Qualifikation im bayrischen Oberstdorf hebt die Vierschanzentournee heute (16.30 Uhr, ORF eins live) in ihre 68. Auflage ab. ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder schickt Stefan Kraft, Philipp Aschenwald, Daniel Huber, Jan Hörl, Michael Hayböck, Gregor Schlierenzauer und Clemens Leitner, der dem ÖSV über den Kontinentalbewerb den siebenten Startplatz gesichert hat, ins Rennen. Kraft, der sich von seinem "Stern", den er bei der Generalprobe in Engelberg gerissen hat, bestens erholt hat, gilt aus rot-weiß-roter Sicht als heißestes Tournee-Eisen. Und der 26-Jährige, der das Schanzenspektakel 2014/15 für sich entscheiden konnte, strotzt als Zweiter des Gesamtweltcups vor Selbstvertrauen: "Die Form stimmt, ich fühle mich voller Energie und hoffe, dass mir ein paar Raketen gelingen, mit denen ich mich von den anderen absetzen kann."
Völlig anders sind die Voraussetzungen bei Schlierenzauer, der seit heuer den ehemaligen DSV-Cheftrainer Werner Schuster als Berater zur Seite hat: "Ich war letztes Jahr nicht dabei und bin gespannt, was kommt. Für mich ist es wichtig, meinen Weg weiterzugehen. Ich konnte im ersten Saisonviertel schon ein paar Höhepunkte setzen, die mich in meiner Arbeit bestätigen. Da gilt es weiterzumachen. Von der Tournee selbst erwarte ich mir aber noch nicht allzu viel."
"Schwierig und herausfordernd"
Es ist beim Fulpmer also alles weiter eine Frage der Geduld. Inwieweit diese mittlerweile schon strapaziert ist? "Wenn man ein Jahr weg ist vom Fenster, kann man relativ schnell wieder gewinnen. Bei mir dauert das jetzt hingegen schon vier Jahre. Das ist schwieriger und herausfordernder. Ich will aber trotzdem diesen Weg beibehalten und die kleinen Bestätigungen, die ich bekomme, mitnehmen. Ich werde immer älter, aber auch geduldiger."
Was sich unter Schuster geändert hat? "Ich trainiere weniger als früher. Das Ziel war, weniger Athlet und wieder mehr Skispringer zu werden. Das ist mir gut gelungen. Außerdem muss man sich den ständigen Veränderungen anpassen – das versuche ich täglich umzusetzen."