Zwei Saisonen von Philipp Orter waren zum Vergessen. Von Krankheit geplagt kam der Kärntner nicht und nicht in die Spur. Heuer ist alles anders, alles besser. "Den Sprung würde ich morgen auch nehmen. Ich hab versucht umzusetzen, was mir die Trainer gesagt haben", erklärt Orter nach dem Provisorischen Skisprung-Durchgang beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in der Ramsau, den er auf dem elften Rang beendet hat. Mit ein Grund für die neugewonnene Leichtigkeit ist ein privater Grund. "Ich hab geheiratet, wir sind am Freitag Eltern geworden", freut sich Orter. "Ein Bub!" Die Nächte sind jetzt zwar kürzer. "Ich nutze den Weltcup, um auszuschlafen", lacht Orter.
Weniger glücklich ist der Steirer Lukas Klapfer. "Scheiße", sagte er nach dem PCR, den er auf Rang 32 beendete. "Ich bin im kompletten Anti-Flow." An welchen Schrauben er drehen müsse? "Ich hoffe, ich finde den großen Schraubenschlüssel", ist er offenbar immer noch zu Scherzen aufgelegt. "Ich kann aktuell nur von Sprung zu Sprung schauen. Manchmal braucht es ein Aha-Erlebnis, manchmal dauert es Jahre, um eine Unform hinter sich zu bringen - siehe Schlierenzauer", zieht Klapfer einen prominenten Vergleich. "Ich habe mich schon aus einigen Krisen rausgerissen, ich werde auch die meistern."
Die besten Österreicher beim PCR waren Franz-Josef Rehrl als Fünfter und Martin Fritz als Zehnter. "Im Training war ich noch verhalten. Dann hat Christoph Bieler gesagt, dass ich nicht in Schönheit sterben soll. Es war dann ein guter Sprung mit viel Risiko", sagt Rehrl nach seinem Satz auf 100 Meter - in der Ramsau eine beachtliche Weite, die nur von Yoshito Watabe überboten wurde. In Führung liegen wieder die Norweger: Joergen Graabak vor Jarl Magnus Riiber und dem Japaner. Vor Rehrl liegt mit Jens Luraas Oftebro noch ein dritter Norweger.