Keine Frage, Jarl Magnus Riiber ist der Mercedes unter den Kombinierern. Fünf Siege in den bisherigen fünf Weltcupbewerben – das nennt man Dominanz. Überhaupt drückten die Wikinger der bisherigen Saison ihren Stempel auf, Riiber führt den Gesamtweltcup vor drei Landsmännern an. Und die Österreicher? „Ich denke, wir sind tadellos in die Saison gestartet“, sagt Cheftrainer Christoph Eugen. Einzig bei den Wettkampfsprüngen würde es gegenüber den starken Leistungen im Training und der Qualifikation noch ein wenig klemmen. „Da wollten die Burschen noch etwas drauflegen, doch ist das nach hinten losgegangen.“
Gut möglich, dass sich das nun rechtzeitig zum ersten Saisonhöhepunkt, dem am Freitag startenden Heimweltcup in der Ramsau, ändert. Franz-Josef Rehrl, der im Vorjahr in seinem Heimatort mit einem zweiten Platz groß aufzeigte, hatte zuletzt auf der Schanze noch Probleme mit der Skiöffnung. Trotzdem schaffte es der dreifache WM-Medaillengewinner von Seefeld heuer bereits drei Mal in die Top acht. Ob dem als Siebenten derzeit bestplatzierten Österreicher im Gesamtweltcup nun unter dem Dachstein der Knopf aufgeht? „Man kann es nicht erzwingen, Bomben müssen im Springen passieren“, will Eugen im Vorfeld keine allzu große Euphorie aufkommen lassen. Also kein Heimvorteil? „Grundsätzlich ist es ein Weltcup wie jeder andere.“
Trotzdem weist die Ramsau mit der Normalschanze eine Besonderheit auf – steht doch sonst nur in den Weltcuporten Seefeld, Schonach und Otepää ein kleiner Bakken. „Auf diesen Schanzen stehen ein kraftvoller Absprung und ein sauberer Sprung im Vordergrund, denn fliegerisch gesehen kann man nicht viel machen“, betont Eugen, der in der Ramsau auch auf die Routiniers Bernhard Gruber und Lukas Klapfer setzt.
Fix ist, dass die Österreicher der Konkurrenz in der Steiermark keine Gastgeschenke machen und bis zum Schluss kämpfen werden. Eugen: „Schön wäre es, wenn sich die Jungs mit guten Ergebnissen selbst ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk machen würden.“