Der Internationale Ski-Verband (FIS) geht im Zusammenhang mit der "Operation Aderlass" zusätzlich zu den schon seit dem Frühling bekannten Langläufern und Betreuern auch gegen Olympiasieger Andrus Veerpalu vor. Gegen den 48-jährigen Esten sei in seiner nunmehrigen Funktion als Betreuer Anklage wegen Anti-Doping-Vergehen erhoben, teilte die FIS am Freitag zum Stand ihrer Ermittlungen mit.
Bereits kurz nach den Polizeieinsätzen in Seefeld und Erfurt im Februar waren Doping-Verfahren gegen Veerpalus an der WM in Tirol teilnehmenden Sohn Andreas, dessen Teamkollegen Karel Tammjärv und Algo Kärp, den estnischen Trainer Mati Alaver sowie den kasachischen Weltklasselangläufer Alexej Poltoranin eingeleitet worden. Dem Sextett drohen Sperren von vier Jahren. Wie die FIS angab, stehe man im regen Austausch mit den österreichischen und deutschen Ermittlungsbehörden und arbeite unterstützt von externen Ermittlungsspezialisten an der Aufklärung der Causa.
Von den österreichischen Anti-Doping-Organen bereits abgeschlossen sind die Fälle von Johannes Dürr, Max Hauke und Dominik Baldauf. Dürr erhielt als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre, die in Seefeld erwischten Hauke und Baldauf jeweils vier Jahre. Außerdem sind strafrechtliche Verfahren gegen das österreichische Trio im Gange.