Nach dem Saisonauftakt in Wisla gastiert der Springer-Tross dieses Wochenende in Ruka. Cheftrainer Andreas Felder setzt nach dem erfreulichen Start in Polen (Sieg in der Teamkonkurrenz) mit Stefan Kraft, Gregor Schlierenzauer, Daniel Huber, Philipp Aschenwald, Michael Hayböck und Jan Hörl auf dasselbe Sextett wie in Polen. Los geht es heute am Fjell Rukatunturi (dort hält Kraft gemeinsam mit Ryoyu Kobayashi mit jeweils 147,5 Metern den Schanzenrekord) mit der Qualifikation (18 Uhr), Samstag und Sonntag folgen je ein Einzelspringen.
Sportdirektor Mario Stecher zeigt sich mit dem bisher Gezeigten der ÖSV-Adler zufrieden, in der Einzelkonkurrenz von Wisla (da war Hörl als Zwölfter bester Österreicher) „haben die Burschen geglaubt, sie sind schon so weit, um um den Sieg mitspringen zu können. Da haben sie zu viel gewollt. Außerdem waren die Bedingungen sehr schwierig.“ Der von Schlierenzauer (30.) mit Berater Werner Schuster eingeschlagene Weg sei „auf alle Fälle der richtige. Gergor hat sich gesteigert und weiß, wohin er will. Er darf nur nicht nach links und rechts schauen, sondern muss sich auf das Ziel vor ihm fokussieren.“
Kein Quantensprung zu erwarten
Großes Thema in Wisla war natürlich auch der „Wunderschuh“ der Polen. Stecher: „Wir waren selbst nicht untätig und haben von dem Schuh gewusst. Allerdings glaube ich nicht, dass man sich davon jetzt einen Quantensprung erwarten darf. Dass es mit dem Schuh um sechs bis acht Meter weitergehen soll, glaube ich nicht. Dafür ist das Skispringen derzeit auch viel zu reglementiert.“
Die Österreicher setzen wie die anderen Nationen auf den Schuh der Firma Rass – „und dort werden wir gut betreut“, sagt Stecher, der jedoch einen kleinen Vorteil bei Polens „Wunderschuh“ einräumt: „Sie stellen ihre Schuhe jetzt selbst her, stehen damit auf eigenen Füßen und können schneller auf neue Gegebenheiten reagieren und Schuhe produzieren. Rass ist ein Familienunternehmen – da dauert das etwas länger.“ Entscheidend sei aber vor allem, dass ein Athlet seinem Material vertrauen könne.
Regeln am Limit
In Sachen Materialentwicklung würde man beim ÖSV der Konkurrenz auf alle Fälle nicht nachhinken. „Wir tüfteln auch unentwegt an möglichen Verbesserungen. Allerdings ist auf diesem Sektor das Limit gut ausgelotet. Die Regeln sind lange nicht mehr so einfach zu umgehen.“