"Operation Aderlass" hat die nordische Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld erschüttert. Im Zuge einer Doping-Razzia in Tirol und Erfurt wurden neun Personen festgenommen. Unter anderem waren die beiden österreichischen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf mit dabei.
Der Betroffene, Gandler selbst, nahm zu den Vorwürfen im Ö1-Morgenjournal Stellung. "Natürlich habe ich nichts gemerkt. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, die Athleten 24 Stunden zu kontrollieren", sagt der Tiroler. "Das ganze Sportsystem basiert auch auf einer gewissen Vertrauensbasis. Wer sagt, wir wissen, was die Athleten tun, wenn wir selbst mit dem Alltag im Sport beschäftigt sind, hat von dieser Materie einfach keine Ahnung."
Dass immer wieder der Langlauf ins schiefe Licht rückt, ist Fakt. Dennoch will Österreich daraus gelernt haben. "Durch die Vorkommnisse in Turin 2006 gibt es in Österreich ein Anti-Doping-Gesetzt, das kaum ein anderes Sportland hat. Warum geht das IOC nicht her und schließt alle Länder aus, die kein Anti-Doping-Gesetz haben. Das ist kein österreichisches Problem, das ist ein weltweites Problem", sagt Gandler. "Wir haben jeden Athleten aus dem Verband ausgeschlossen, der betrogen hat. Sagen Sie mir bitte, welchen Schritt wir unternehmen können, außer den Sportlern Fesseln oder Fußfesseln anzulegen. Ich wüsste es nicht."
Genau diese Unkenntnis kostet ihn jetzt auch seinen Job. "Ich habe versucht, diese Sache zu bereinigen und junge Athleten dahingehend zu schulen. Es ist mir nicht gelungen. Darum ist es Zeit zu gehen, keine Frage. Ich wüsste nicht, was ich noch mehr hätte tun können. Wenn es ein anderer besser macht, bitte gerne. Der Sport ist zu schön, als dass er komplett untergehen müsste", sagt der 52-Jährige, der noch einmal die Frage aufwirft, wie man die Athleten kontrollieren könnte. "Wissen Sie jetzt gerade, was Ihre Frau macht?"
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