Es war fast ein Punktspringen in der Qualifikation für den Weltcup am Klum am Freitag. Wenig überraschend war dabei ein Norweger ganz vorne: Daniel Andre Tande durfte sich für den Sieg in der Qualifikation auch über eine 2000-Euro-Prämie freuen. Platz zwei ging an den unverwüstlichen Noriaki Kasai (JPN) vor Jernej Damian (SLO), dahinter folgte der beste Österreicher. Und der war ebenso wenig überraschend Weltrekordhalter Stefan Kraft.
Was beeindruckend war: Das Top-Quartett landete durchwegs auf 216,5 bzw. 216,0 Meter, Kraft war nur um 2,4 Punkte getrennt vom Sieger Tande. Demenstrechend zufrieden war Kraft nach der verpatzten Tournee. "Ich habe nicht gezweifelt, dass ich es kann. Aber ich habe gehofft, dass ich alles wieder zeigen kann. Und ich habe gewusst, dass ich es drauf habe und es kann, das Skifliegen. Es ist jetzt bei jedem Sprung immer noch ein bisserl besser und selbstverständlicher geworden, das hat gut gepasst."
Hoffnung auf die Fans
Die Chance nach der erstmals seit 2005/06 ohne ÖSV-Podestplatz zu Ende gegangenen Vierschanzen-Tournee auf das Stockerl zurückzukehren, ist jedenfalls da. "Mit einem rot-weiß-roten Fahnenmeer ist vielleicht was drinnen", meinte Kraft schmunzelnd. Zudem hat es in bisher 25 Weltcup-Bewerben auf dem Kulm nur zweimal keinen Österreicher in den Top 3 gegeben.
Kraft trägt ja gerne seine Haube mit seiner Unterschrift und jener Zahl, die nicht nur ihn im vergangenen März begeistert hat: 253,5 m - der Weltrekord von Vikersund. "Bis Vikersund kann ich sie einmal sicher aufsetzen, bis dahin ist es nicht möglich", ist sich Kraft seiner Bestmarke vorerst sicher.
Erfreuliches gab es aber auch von weiteren Österreichern zu vermelden: Michael Hayböck flog mit 215,0 Metern auf Rang sechs, Clemens Aigner wurde 13., auch Manuel Poppinger (20.) und Gregor Schlierenzauer qualifizierten sich für den Bewerb am Samstag. Gescheitert sind hingegen Daniel Huber und Florian Altenburger.
Schlierenzauer sah sich nach einem 186,5-m-Flug "einen Schritt weiter. Auf der Skiflugschanze, wo mehr Druck ist, hat man dann auch wieder andere Eindrücke. Da wird es oft bestätigt, wo man hinmuss, was fehlt. Es war von der Weite her noch nicht der Schritt nach vorne, aber es war von der Gefühlswelt ein guter Zwischenschritt. Ich bin nicht ganz unzufrieden."
Der Weltcuprekordsieger ist erstmals seit vier Jahren wieder auf dem Kulm und daher erstmals auf dem modernisierten Bakken gestartet. "Es ist natürlich schon eine Zeit vergangen, und so wie die Schanze jetzt umgebaut worden ist, habe ich sie ja noch gar nicht gekannt. Es geht sehr gut, eine wunderschöne Schanze, sie ist top beieinander."