Deutschlands Nordische Kombinierer haben zum fünften Mal en suite in der Ramsau gewonnen. Obwohl Samstag-Sieger Eric Frenzel wegen Fiebers für den Sonntag ausgefallen ist, sprang sein Landsmann Fabian Rießle, der sich am Vortag Frenzel nur knapp geschlagen geben musste, ein. Lukas Klapfer sorgte als Achter zumindest noch für einen Top-Ten-Platz für Gastgeber Österreich.

Rießle setzte sich bei starkem Schneefall nach 26:12,5 Minuten nur 0,3 Sekunden vor dem Laufschnellsten, dem Italiener Alessandro Pittin, und 1,5 vor dem Finnen Eero Hirvonen durch. Es war sein insgesamt sechster Weltcupsieg. Klapfer, der schon am Samstag als 16. bester ÖSV-Mann gewesen war, halbierte seine Platzierung vom Vortag und kam 18,9 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Franz-Josef Rehrl (13.), Willi Denifl (19.) und Lukas Greiderer (20.) landeten noch in den Top 20. In die Punkteränge kamen auch noch Martin Fritz (25.) und Mario Seidl (29.).

Zufriedener Klapfer

"Springerisch war es ein geniales Wochenende. Ich sehe, dass ich vom Skispringen her auch wieder in der Weltspitze dabei bin, und das verspricht für die Zukunft ab Jänner mehr Topleistungen. Im Laufen mache ich mir keine Sorgen, dass ich nicht noch um das Alzerl besser werde", freute sich Klapfer, der schön langsam auch in Richtung Olympische Spiele denken darf. Denn ein Top-Ten-Platz gilt intern als eine Art Limit, abhängig freilich auch von anderen Faktoren.

In Abwesenheit von Bernhard Gruber und David Pommer und auch wegen der kleinen Schanze in Ramsau dürfe man das schlechte mannschaftliche Abschneiden der Österreicher nicht überbewerten. "Wir haben drei Kapazunder auf der Schanze im Team, die auf der Großschanze immer für vorderste Plätze gut sind, dass sind der Willi (Denifl), der Mario (Seidl) und Franz-Josef (Rehrl) und dann haben wir den Bernie auch noch. Die können auf dieser Schanze nicht das zeigen, was sie draufhaben", versicherte Klapfer und fügte hinzu, "wir sind mannschaftlich sicher besser als wir in letzter Zeit gezeigt haben."

"Noch einiges zu arbeiten"

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen sah es im Ramsauer WM-Stadion von 1999 ähnlich. "Für Lukas war es ein super Ergebnis nach der schlechten Saison im letzten Jahr." Beunruhigt ist der Coach aber nicht. "Wir haben noch einiges zu arbeiten, aber lieber jetzt als Mitte Jänner oder vor Olympia."

Der Bewerb hatte zuvor nicht plangemäß begonnen, weil der Sprungbewerb nach einem 104,5-m-Flug des Norwegers Jarl Magnus Riiber von der Jury wegen sehr unterschiedlicher Windbedingungen nach 23 Athleten abgebrochen wurde. Daher wurde der provisorische Wettkampfsprung vom Freitag für die Wertung herangezogen. "Es war die bessere Entscheidung heute abzubrechen, weil es durchaus auch hätte gefährlich werden können", konstatierte Eugen.

Dadurch waren Klapfer und Rehrl als Fünfter bzw. Vierter des Freitag-Sprungs in einer Acht-Mann-Spitzengruppe in die 10-km-Loipe gegangen. Doch nur Klapfer konnte sich bis zum Schluss in dieser Gruppe halten, Rehrl sparte seine Kräfte im Gegensatz zum Vortag und wurde so noch als 13. zweitbester Österreicher.

Für die Kombinierer geht es nun die Weihnachtspause, ab 27. Dezember ist in Villach und Planica eine Trainingseinheit geplant. Dort soll auch Bernhard Gruber, der wegen einer Blinddarm-Operation in der Olympiasaison noch nicht zum Einsatz gekommen ist, erstmals nach seiner OP wieder springen. Der Weltcup wird am 6./7. Jänner in Otepää (EST) fortgesetzt, möglicherweise wieder mit Gruber.