Pokalverteidiger Stefan Kraft hat die neue Skisprung-Weltcup-Saison so begonnen, wie er die alte beendet hat. Der 24-jährige Doppel-Weltmeister war am Freitagabend in Wisla Bester der Qualifikation für den ersten Einzelbewerb des Olympia-Winters am Sonntag (15.00 Uhr/live ORF eins). Alle sieben Österreicher sicherten sich Startplätze für den Auftakt.
Kraft hatte in beiden Trainingsdurchgängen die Höchstnote erzielt, anschließend überflügelte er mit 126,5 Metern, der Bestweite der Qualifikation, trotz keineswegs perfekter Telemark-Landung den zweitplatzierten Deutschen Stephan Leyhe (124,5 m) um 1,9 Punkte. Seine zwei großen Rivalen der vergangenen Saison, Vize-Weltmeister Andreas Wellinger und der Weltcup-Zweite Kamil Stoch (POL), landeten mit rund vier Meter Rückstand auf den Plätzen vier und fünf.
Heute folgte die Telemark-Landung
Die Telemark-Landung werde er am Samstag zeigen, versprach Kraft, der Ende März in Planica triumphiert hatte. Am Freitag verzichtete er darauf wegen der etwas holprigen Aufsprungzone. "Die Sprünge waren sehr effektiv, ich fühle mich richtig gut, es macht Spaß", sagte Kraft der APA.
Die nächstbesten Österreicher hinter Kraft fanden sich auf den Plätzen zwölf (Clemens Aigner), 14 (Daniel Huber) und 22 (Michael Hayböck). ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin nominierte dieses Quartett für den Teambewerb am Samstag (16.00 Uhr/live ORF eins). "Da wollen wir auf das Stockerl", erklärte Kraft. Sein Ziel für Sonntag: "Ganz vorne mitmischen."
Kuttin weiß, was er an Kraft hat. "Es schaut leichter aus, als es ist", sagte er zu den Leistungen der aktuellen Nummer 1. Das in dieser Zusammensetzung neue Quartett für Samstag bezeichnete der Kärntner als "freche junge Truppe".