Oberstdorf ist für Stefan Kraft neuerlich eine Reise wert gewesen. Der 23-jährige Salzburger, der schon am 30. Dezember den Auftakt der Vierschanzen-Tournee gewonnen hatte, holte sich am Samstag auf der umgebauten Heini-Klopfer-Skiflugschanze nun auch den ersten Weltcup-Triumph überhaupt vom ganz großen Bakken. Kraft freute sich über seinen insgesamt sechsten Sieg im Weltcup.

Der Pongauer segelte auf 227,5 und 218 m und verteidigte damit seine Halbzeitführung 5,1 Punkte vor dem Deutschen Andreas Wellinger. Rang drei ging an Gesamt-Weltcup-Leader Kamil Stoch aus Polen (+ 14,5 Punkte). Michael Hayböck landete als Siebenter ebenfalls in den Top Ten.

Für die ÖSV-Adler war es zweieinhalb Wochen vor Beginn der Nordischen Weltmeisterschaften der dritte Saisonsieg. Neben den beiden Kraft-Siegen hatte auch Michael Hayböck 100 Punkte in Engelberg beigesteuert.

Der achte Podestplatz

Kraft ist im Gesamt-Weltcup weiter Vierter und hat mittlerweile schon acht Podestplätze zu Buche stehen. "Es war fantastisch. Die Schanze ist perfekt, eine wirklich schöne Skiflug-Schanze. Oberstdorf ist etwas Spezielles für mich", freute sich Kraft in einem ersten Statement. Er hofft, am Sonntag im zweiten Bewerb noch zweimal über die Hillsize (225 m) fliegen zu können. "Vielleicht geht sich ja wieder das Podium aus", hofft er.

Die weiteren Österreicher landeten in Manuel Fettner auf Platz elf bzw. in Gregor Schlierenzauer auf Rang 19. Schlierenzauer hatte ein besseres Ergebnis im ersten Durchgang dieses von sehr wechselnden Bedingungen mit vielen Anlauf-Änderungen geprägten Wettkampfs mit einem 185-m-Flug liegengelassen.

Der zweitplatzierte Wellinger, vor einer Woche um 0,3 Punkte vor dem zweitplatzierten Kraft Sieger in Willingen, hatte im ersten Durchgang mit 234,5 Metern einen neuen Schanzenrekord aufgestellt. Kraft kam mit vier Luken Anlauf weniger aber auch auf 227,5 und ging als Leader ins Finale. Mit dem Triumph übernahm Kraft freilich nach dem ersten Skiflug-Bewerb der Saison die Führung im Spezial-Weltcup. Am Sonntag (15.00 Uhr/live ORF eins) geht die zweite Konkurrenz in Szene.