Mario Seidl hat den Bann durchbrochen: Der 24-jährige Salzburger schaffte nach drei vierten Rängen ausgerechnet bei der Olympia-Generalprobe der Nordischen Kombinierer in Pyeongchang seinen hochverdienten ersten Weltcup-Podestplatz überhaupt. Sprungsieger Seidl musste sich am Samstag nur dem nunmehr siebenfachen Saisonsieger Johannes Rydzek beugen. Rydzek übernahm damit wieder das Gelbe Trikot.
Aus der Verfolger-Gruppe holten die deutschen Teamkollegen Rydzeks Fabian Rießle vor Eric Frenzel die Ränge drei und vier. Frenzel musste damit die Führung um 16 Punkte wieder an Rydzek abgeben. Seidl kletterte in der Gesamtwertung bereits auf den sechsten Rang.
In Kuusamo, Ramsau und zuletzt auch am Schlusstag in Seefeld hatte Seidl jeweils noch knapp den Sprung in die Top 3 verpasst. Am ersten von zwei Tagen im Olympia-Revier in Südkorea war er dank guter Ausgangslage aber diesmal nicht mehr zu verdrängen. Nach einem 136-m-Satz, bei dem er gepokert hatte und den Anlauf um zwei Luken verkürzt hatte, ging Seidl mit 29 Sekunden Vorsprung auf Rydzek in die Loipe. Die weiteren Verfolger hatten schon etwas mehr Rückstand, allen voran Rießle und Frenzel mit 56 und 57 Sekunden.
Rydzek lief davon
Seidl hielt mit Rydzek, der nach starkem Start schon etwa bei 3,6 Kilometern an den Pongauer angeschlossen hatte, in der anspruchsvollen Loipe gut mit. Er leistete bis kurz vor km 8,6 die Führungsarbeit vor Rydzek, ehe der Deutsche unwiderstehlich zu seinem insgesamt 13. Weltcupsieg davonlief. Die Loipe wurde von DSV-Chefcoach Hermann Weinbuch als "olympiawürdig" beschrieben. "Sie hat anspruchsvolle Anstiege und man muss alpin was draufhaben. Auch bei den Abfahrten muss man gut Kurven treten können", erklärte der Deutsche. Allgemein bleibt wenig Zeit zum Ausruhen.
Neben den mannschaftlich starken Deutschen zeigte die Truppe von ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen einmal mehr, warum man derzeit sicher auf dem zweiten Rang im Nationencup liegt. Zweitbester Österreicher war der nach dem Springen drittplatzierte Franz Josef-Rehrl als Neunter. Paul Gerstgraser lief noch auf Platz zwölf und Philipp Orter (14.), Willi Denifl (15.) und Lukas Klapfer (17.) sorgten in Abwesenheit der pausierenden Bernhard Gruber und David Pommer für fünf Österreicher in den Top 17. Bemerkenswert einmal mehr die Laufleistung von Gerstgraser, der für die schnellste Zeit sorgte, und auch Orter markierte als Laufzweiter eine Topzeit.