Stefan Kraft hat am Samstag auf dem Holmenkollen seinen insgesamt 41. Weltcupsieg bzw. allein schon den elften in dieser Saison gefeiert. Der Weltcup-Leader landete bei schwierigen Bedingungen bei 132 und 133 Metern und gewann 8,8 Zähler vor dem Norweger Kristoffer Eriksen Sundal sowie 12,5 vor dem Salzburger Lahti-Sieger Jan Hörl. Mit Michael Hayböck (4.) und Daniel Huber (6.) landeten vier Österreicher in den Top 6.
Kraft baute damit den Vorsprung im Gesamtweltcup auf den am Samstag punktelosen Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi (JPN) auf 296 Zähler aus. In der „Raw Air“-Gesamtwertung führt Huber, der am Freitag die Qualifikation gewonnen hatte, vor Kraft.
Richtige Hebel gefunden
„Unglaublich. Der zweite Sprung war wieder richtig eine Rakete, den habe ich genau erwischt. Ich habe wieder die übliche Flugkurve gehabt und bin megafroh, dass wir das von gestern auf heute so hergebracht haben“, meinte Kraft im ORF-Interview erfreut. Er habe die richtigen Hebel gefunden.
Huber hatte zuvor gemeint, Kraft könne den Gesamtweltcup gewinnen, er nehme die „Raw-Air“-Wertung. „Geschenkt wird ihm nichts, auch wenn er einer meiner besten Freunde ist. Es wird sowieso in Vikersund beim Skifliegen entschieden. Und da hat er in Oberstdorf gezeigt, dass er das richtig gut kann“, sagte Kraft dazu.
Wind forderte Opfer
„Skispringen war heute echt schwierig, da muss man froh sein, wenn man zweimal halbwegs durchkommt“, meinte Huber danach. „Es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß, das möchte ich mir unbedingt beibehalten.“
Nicht in den zweiten Durchgang geschafft hat es Daniel Tschofenig, dem nach einem 119-m-Sprung als 31. nur 0,1 Punkte auf das Finale fehlten. Er war eines von mehreren Opfern in einer „Windlotterie“, die bei einigen Springern, darunter auch Manuel Fettner für Unmut sorgte. So schaffte es etwa auch Kobayashi nicht in den zweiten Durchgang, der Asiate muss die mit 40.000 Euro für den Sieger dotierte „Raw Air“ damit vorzeitig abschreiben.