Eigentlich wollte Stefan Kraft beim ersten Weltcup-Bewerb von Lahti eine erfolgreiche Jagd auf seinen elften Saisonsieg machen. Doch daraus wurde nichts. Der Salzburger, der in der Qualifikation noch der Weiteste war, geriet bei seinem ersten Sprung in schwere Turbulenzen, konnte einen Sturz nur knapp verhindern und setzte früh wieder auf. In Zahlen: Der Gesamtweltcpführende wurde nur 49. und verpasste als Vorletzter den finalen Durchgang.
Auch für die übrigen Österreicher lief es nicht nach Wunsch. Jan Hörl segelte zwar zur Tageshöchstweite auf tolle 136 Meter, berührte bei der Landung allerdings mit dem Gesäß den Schnee und bekam dadurch viele Punkte abgezogen. Als Fünfter wurde er aber immer noch bester Österreicher. Auch, weil zwei Österreicher mit dem Wind Riesenpech hatten. Michael Hayböck wurde im zweiten Durchgang vom zweiten auf den 16. Platz zurückgereicht, Daniel Tschofenig vom dritten auf den siebenten. Stephan Embacher wurde Neunter (erster Top-10-Platz!), Manuel Fettner 16.
„Habe kein Flugsystem bekommen“
„Ich muss mir den Sprung noch im Video genauer anschauen. Aber es hat sich sehr nach Seitenwind angefühlt. Und dadurch habe ich nie wirklich ein Flugsystem bekommen. Das ist sehr bitter“, analysierte Kraft seinen Absturz. Positiver konnte schon Hörl bilanzieren: „Eigentlich zählt Lahti nicht zu meinen Lieblingsschanzen, doch diesmal hatte ich vor allem im zweiten Durchgang das Glück auf meiner Seite. Das braucht man hier in Lahti und ich habe es bis auf die Landung auch ausgenützt.“
Den Sieg sicherte sich Lovro Kos – der Slowene feierte seinen zweiten Weltcuperfolg. Zweiter wurde Andreas Wellinger, Dritter Ryoyu Kobayashi. Das Duo konnte damit auch im Gesamtweltcup den Rückstand auf Kraft verringern - Kobayashi liegt nun 209 Zähler hinter dem Österreicher.
Am Samstag geht es in Lahti mit einem Teambewerb weiter, am Sonntag folgt noch eine zweite Einzel-Konkurrenz.