Gegen Jarl Magnus Riiber war auch im zweiten Wettkampf in Oberstdorf kein Kraut gewachsen. Dieses Mal war Stefan Rettenegger als Zweiter der beste Österreicher einer starken Mannschaft. Gesamtweltcupsieger Johannes Lamparter verzichtete nach einer Weisheitszahn-Operation und Rang zwei nach dem Skispringen auf den Start im Langlauf. „Es hat mir gestern nach dem Rennen die Grenzen aufgezeigt, der Kreislauf ist zusammengebrochen. Deswegen fühle ich mich nicht bereit, noch einmal auszubelasten.“ Aber auch ohne Lamparter wurde Riiber von vier Österreichern gejagt: von Thomas und Stefan Rettenegger und den beiden Steirern Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz.
Im Kompakt-Bewerb war Riibers sensationeller Satz nicht mehr als ein paar Sekunden wert. Stefan und Thomas Rettenegger konnten die Lücke auf den Norweger schon nach 2,5 Kilometern schließen. Ab Kilometer vier übernahm Stefan Rettenegger die Führungsarbeit. Das Tempo von Riiber und Stefan Rettenegger war hoch – so konnte die große Verfolgergruppe nicht mehr aufschließen. Rettenegger musste sich dem Saisondominator erst im Zielsprint geschlagen geben. Besser war Stefan Rettenegger im Weltcup noch nie platziert.
Im Zielsprint war Riiber plötzlich nicht mehr „blau“
Für Trainer Christoph Bieler ist klar: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der gebürtige Pongauer, der mittlerweile in Tirol lebt, einmal gewinnt. „Es war brutal, die Gruppe dahinter war so knapp dran. Wir haben permanent Betrieb machen müssen und der Jarl wollte mir überhaupt nicht helfen“, sagt der beste Österreicher. Laut Aussagen des Norwegers, wäre er selbst „auch blau gewesen. Aber am Schluss war er dann doch nicht so blau. Ich bin echt froh, dass wir durchgekommen sind. Platz zwei ist mein bestes Weltcup-Ergebnis, aber ich hätte ihn heute gerne gebogen.“
Rettenegger hat sich in der Weltspitze der Nordischen Kombinierer festgesetzt, liegt in der Weltcup-Gesamtwertung hinter Riiber und Lamparter auf dem dritten Rang. „Ich bin echt sehr zufrieden mit der bisherigen Saison. Ich schau, dass ich da die ganze Saison vorne mitkämpfen kann. Vielleicht können wir ihn noch ein paar Mal ärgern“, sagt Rettenegger.
Dritter in Oberstdorf wurde Manuel Faißt (GER). Martin Fritz wurde Siebenter, Thomas Rettenegger Zehnter. Rehrl brachte noch den 14. Rang ins Ziel.
Hirner verzichtete wieder auf das Langlauf-Rennen
Im Frauen-Bewerb gab es wieder ein rein norwegisches Podium. Lisa Hirner, Fünfte nach dem Skispringen, verzichtete nach ihren Magen-Darm-Problemen auch im zweiten Bewerb in Oberstdorf auf den Start im Langlauf.