Eine Wienerin springt im Ski-Weltcup. Gibt‘s nicht? Gibt‘s doch! Die historische Premiere ging am 3. Jänner in Villach über die Bühne, besser gesagt über den Bakken. Meghann Wadsak heißt die Athletin, die trotz verpasster Qualifikation für den Hauptbewerb über beide Ohren strahlte: „Alles hier im Weltcup ist größer, bunter, lauter.“ Die 16-jährige Stams-Schülerin springt für die „Stadtadler“ aus Wien - ein Verein, der 2005 vom Kärntner Christian Moser gegründet wurde. Moser holte 1994 in Lillehammer Olympia-Bronze im Team mit Andreas Goldberger, Stefan Horngacher und Heinz Kuttin. „Nach meinem Karriereende zog es mich nach Wien“, erzählt der heute 51-jährige Unternehmer („Ich biete Supervisionen, psychosoziale Beratungen und Coaching an“). 2003 brachte ihn Toni Innauer auf die Idee, das Skispringen in der Hauptstadt hochzuziehen. „Wir starteten mit einem Sommertraining. 2004 bildete sich eine erste Gruppe, mit der wir zu trainieren begannen. 2005 gründeten wir den Verein, dann nahm alles seinen Lauf.“
Eigene Sprungschanze in Wien?
Heute umfassen die „Stadtadler“ 37 Athletinnen und Athleten, die von vier Trainern betreut werden. Heimatschanze? Ist keine vorhanden. Die nächste Sprunganlage steht in Mürzzuschlag, erzählt Moser, der Wadsak und weitere Athleten als Mentor betreut: „Dort, in Eisenerz und im oberösterreichischen Hinzenbach bringen wir den Kleinen das Springen bei.“ Obmann des Vereins ist Puls4-Moderator Florian Danner, der in Villach seine Athletin lautstark anfeuerte „Wir sind alle megastolz auf Meghann. Wir sind hier im Weltcup in Sphären unterwegs, an die wir nie zu denken wagten.“ Ein Turbo für eine eigene Schanze in Wien? „Das wär schon was“, meint Danner. Ideen und Planungen sind vorhanden. „Wir haben zuletzt wieder mit Sportstadtrat Peter Hacker Gespräche geführt“, erzählt Danner, schränkt aber ein: „Wir reden hier natürlich nicht von einem Bergisel., sondern von einer Ganzjahres-Mattenschanze für Kinder bis zirka 14 Jahren.“ Derzeit werden einige Standorte geprüft.