Weltcup-Titelverteidigerin Eva Pinkelnig hat bereits im zweiten Springen nach ihrer Verletzungspause wieder zugeschlagen. Die Vorarlbergerin gewann am Montag den Großschanzenbewerb in Oberstdorf mit 2,7 Punkten Vorsprung auf Strate Abigail aus Kanada. „Jetzt so zurückzukommen, ist unglaublich. Mir steigen die Tränen in die Augen“, freute sich Pinkelnig. Ebenfalls aufs Podest schaffte es Jacqueline Seifriedsberger, die mit der Norwegerin Eirin Maria Kvandal Dritte wurde.
Für Pinkelnig, die starke Sprünge über 132,5 und 129 m zeigte, war es der zehnte Weltcupsieg im Einzel. Die 35-Jährige war wegen Kniebeschwerden erst vergangene Woche mit Platz vier in Garmisch-Partenkirchen in den Winter gestartet. Nach ihrem Triumph auf der Schattenbergschanze bedankte sie sich im ORF-Interview bei ihrem Team, „das wirklich hart gearbeitet hat die letzten acht Wochen, dass ich wieder fit bin. Die eben auch die Launen ausgehalten haben von einer Wintersport-Athletin, die gefühlt eh fit ist, aber halt noch ein bissl warten muss.“
Familie und Freunde jubelten mit
Dass sich der Erfolg so schnell und ausgerechnet so nahe zu ihrer Vorarlberger Heimat einstellte, machte es für Pinkelnig noch besonderer. „Jetzt darf ich da in Oberstdorf gewinnen vor Familie und Freunden. Es ist unglaublich.“ Zum Drüberstreuen schloss sie die neue „Two Nights Tour“ auf Rang zwei ab. Den Sieg sicherte sich Garmisch-Siegerin Nika Prevc. Der Slowenin reichte dazu Platz fünf in Oberstdorf, sie wies am Ende 9,6 Punkte Vorsprung auf die Österreicherin auf.
Jubelstimmung herrschte auch bei Seifriedsberger (129,5/126 m), obwohl die Oberösterreicherin ihre Halbzeitführung im Finale des Neujahrsspringen nicht halten konnte. Schließlich kehrte die 32-Jährige bei einer Einzelkonkurrenz nach mehr als sieben Jahren wieder zurück auf das Weltcup-Stockerl. Zuletzt war das am 11. Dezember 2016 mit Rang drei im russischen Nischnij Tagil der Fall gewesen. „So ins neue Jahr zu starten kann man sich eigentlich nur wünschen. Ich bin superhappy“, war Seifriedsberger glücklich.
Die ersten Podestplätze der Saison
Die lange Durststrecke hat sie nun hinter sich gelassen. „Schwierige Zeiten gehören immer dazu im Sport. Umso schöner ist es, dass es dann aufgeht. Das sieht man auch bei der Eva. Dass wir da nun zu zweit am Stockerl stehen, macht die ganze Sache noch schöner. Echt ein cooler Tag.“ Für die ÖSV-Springerinnen waren es die ersten Podestplätze in dieser Saison.
Sara Marita Kramer (127,5/129) und Lisa Eder (122/122,5) vervollständigten als Neunte bzw. Zehnte das starke rot-weiß-rote Mannschaftsergebnis. Für Chiara Kreuzer (117/116,5) reichte es nur zu Platz 21, Julia Mühlbacher hatte als 41. in der Qualifikation den Bewerb hauchdünn verpasst. Nun warten auf die ÖSV-Frauen die Heimbewerbe in Villach von der Normalschanze, die am Mittwoch (11.30 Uhr) und Donnerstag (12.30 Uhr) in Szene gehen.