Mit den provisorischen Wettkampfsprüngen bei Damen (15 Uhr) und Herren (17 Uhr) geht es am Donnerstag mit dem Kombinierer-Weltcup in der Ramsau los. Auf dem Programm stehen am Freitag und Samstag je zwei Bewerbe – auf die Frauen warten ein Gundersen- und ein Kompakt-Wettkampf, auf die Männer eine Massenstart- und eine Kompakt-Konkurrenz. Aus steirischer Sicht heißt es in den kommenden Tagen gleich mehrfach die Daumen drücken.

Während bei den Damen mit Lisa Hirner, Laura Pletz und Anja Rathgeb (alle SC Erzbergland) drei weiß-grüne Athletinnen an den Start gehen werden, sind es bei den Herren vier. Wobei neben Martin Fritz (Murau) mit Franz-Josef Rehrl, Paul Walcher und Jonas Fischbacher gleich drei waschechte Ramsauer das Wochenende in Angriff nehmen werden. Nach seiner Erkrankung zu Saisonbeginn hat Routinier Rehrl heuer bereits drei Top-10-Plätze verbucht und will vor seiner Haustür das erste Podest in diesem Winter fixieren. Für Walcher und Fischbacher ist es hingegen jeweils die Weltcup-Premiere am Fuße des Dachsteins.

B-Kader-Athlet Fischbacher kann sich endlich seinen großen Traum erfüllen: „Als kleines Kind war ich in der Ramsau schon immer als Zuseher dabei, damals war es ein großer Traum, selber einmal zu starten. Ich möchte das Ganze einfach genießen, mit Freude dabei sein und mein Bestes geben“, sagt der 19-jährige Debütant. Etwas höhere Erwartungen hat schon Walcher im Gepäck. Wie Rehrl musste der Steirer beim Saisonstart in Ruka erkrankt passen, in Lillehammer blieb ihm ein Platz in den Top 30 zweimal (32., 35.) knapp verwehrt.

Den Druck nehmen

Das soll sich nun aber auf der heimatlichen Bühne ändern. „Ich bin sehr stolz, dass ich vor heimischem Publikum zeigen kann, was ich drauf habe. Natürlich bin ich auch etwas nervös, es kommen sehr viele Bekannte, Verwandte und Freunde zuschauen. Ich habe nicht wirklich große Erwartungen, ich kenne zwar die Strecke und Schanze sehr gut, mit der Konkurrenz im Weltcup ist es dann aber doch nochmal was anderes“, versucht sich der 43. im Gesamtweltcup den Druck etwas zu nehmen.

Mit dem Start in seine erste Weltcupsaison zeigt sich Walcher zufrieden: „Das war sehr solide. Auch wenn es noch nicht das war, was ich im Sommer zeigen konnte.“ Vor allem auf der Schanze wäre noch Luft nach oben: „Technisch sind die Sprünge sauber, aber mir fehlt ein wenig das Vertrauen in den Sprung und daher auch die Aggressivität in der Luft.“ Trotzdem konnte der 18-Jährige die ersten Weltcuppunkte hamstern. „Das will ich jetzt in der Ramsau bestätigen, wenn nicht sogar verbessern.“

Kein Heimschläfer

Wie Rehrl und Fischbacher hat Walcher beim Heimweltcup keine Heimschläfer-Genehmigung bekommen und teilt sich derzeit das Zimmer mit Johannes Lamparter. „Ich kann von ihm und den Teamkollegen noch extrem viel lernen“, weiß der Juniorenweltmeister. Apropos lernen: In seiner raren Freizeit paukt der Steirer für die Matura im kommenden Mai. „Da geht viel Zeit drauf. Wenn ich mal nicht lerne, spielen wir am Abend Karten oder schauen eine Serie.“