Vor 24 Jahren erlebte die Steiermark mit der Nordischen WM 1999 in der Ramsau ein denkwürdiges Sportfest. 20 Jahre später schlüpfte Seefeld in die Rolle des rot-weiß-roten WM-Austragungsortes. Allerdings wurde das Winterspektakel in Tirol von einem hausgemachten Dopingskandal überschattet und kämpft noch heute mit den finanziellen Nachwehen. Trotzdem hat der heimische Skiverband (ÖSV) seine Fühler ausgestreckt, um 2031 oder spätestens 2033 wieder die besten Langläufer, Skispringer und Kombinierer dieser Welt im Kampf um Gold, Silber und Bronze in Österreich zu vereinen.

Als Gastgeber kommen nur die Ramsau und Seefeld infrage, wobei Mitte Oktober bei der ÖSV-Präsidentenkonferenz der Beschluss gefasst wurde, die Ramsauer Kandidatur (mit den Großschanzen-Bewerben in Bischofshofen) zu bevorzugen. „Wir haben im Gemeinderat bereits einen Grundsatzbeschluss gefasst. Außerdem gibt es hinsichtlich WM-Austragung bereits ein Grundkonzept“, lässt der Ramsauer Bürgermeister Ernst Fischbacher keine Zweifel offen, dass man das Großereignis wieder in das Ennstal holen will.

Kein Kaffeesudlesen

Aufgrund der WM 1999 würde das Grundgerüst für eine Austragung stehen, „es wären nur ein paar Dinge zu adaptieren. Deshalb würde es Sinn machen, es wieder bei uns zu machen.“ Als ersten Schritt muss bis 15. März einen Fragenkatalog beantwortet werden. Und freilich gilt es auch die Frage der Finanzierung zu klären. Auf welche Summe sich das Budget belaufen würde, darüber schweigt sich Fischbacher aus. „Das wäre Kaffeesud lesen. Jetzt eine Zahl zu nennen, wäre unseriös.“

Welche Herausforderungen würden auf die Ramsauer warten? „Wir müssten die Schanze, die seit 1999 immer nur saniert wurde, auf eine Hillsize 109 umbauen. Die Schneeanlage müsste adaptiert werden und wir müssten unter dem Stadion eine Tiefgarage bauen, die eine komplette Verkehrslösung für die Veranstaltung wäre.“ Zudem würden viele Bereiche wie etwa das Pressezentrum nur temporär errichtet werden. Nachsatz des Ramsauer Oberhauptes: „Hätten wir 1999 nicht die WM gehabt, würden wir heute hinsichtlich Tourismus und Nachnutzung nicht dort stehen, wo wir stehen.“

„Die Ramsau will es und kann es auch“

Sport-Landesrat Karlheinz Kornhäusl wollte sich in der Causa noch nicht festlegen und sagte: „Es ist zu früh, darüber zu reden, wie das Zahlenkonstrukt aussieht. Fakt ist: Die Ramsau will es und kann es auch. Das hat sie schon oft bewiesen. Es wird weitere Gespräche geben.“ Der weitere WM-Fahrplan: Der ÖSV wird im Juni 2024 über eine mögliche Bewerbung entscheiden, die Bewerbung wäre im Mai 2025 abzugeben, die Vergabe findet 2026 statt.