Daniel Danklmaier hat seine Ziele für die Saison überdenken müssen. Haderte er vor wenigen Wochen noch wegen Nichtnominierungen für Weltcuprennen, so spricht der steirische Skirennläufer nun von einer WM-Medaille in Aare. "Da zählen nur die ersten drei Plätze, auch mein Ziel ist eine Medaille. Das ist ganz weit hergeholt, aber in einer Außenseiterrolle bin ich sicher", sagte der 25-Jährige.
Des einem Leid, des anderen Freud. Weil Max Franz, Gewinner des Weltcup-Super-G in Beaver Creek, wegen eines in Kitzbühel zugezogenen Fersenbeinbruches für die WM ausfiel und Danklmaier seinerseits beachtliche Leistungen zeigte, nominierte ihn Rennsportleiter Andreas Puelacher ins WM-Aufgebot. Die interne Qualifikation gegen Christian Walder für den letzten Startplatz im Super-G am Mittwoch entschied Danklmaier in Aare für sich.
Seit Ende Dezember im Weltcup-Aufgebot
Klar sei er auch durch die Verletzung von Franz "reingerutscht", aber er sei sicher auch durch seine Leistungen zum Antreten berechtigt, meinte Danklmaier. "Ich bin nun heroben, habe mich in der Quali durchgesetzt, habe meinen ersten WM-Einsatz. Die Ziele werden von Woche zu Woche anders." In der Sommervorbereitung seien sein Vorhaben für den Winter Top-30-Plätze gewesen, oder im Europacup einen Fixplatz für den Weltcup zu holen, um den Qualidruck nicht mehr zu haben.
Begonnen hat es tatsächlich nicht gut, in Lake Louise und Beaver Creek wurden die internen Qualis abgesagt und in St. Moritz sei da im Europacup "eine Brezn" gewesen. Den Sprung ins Weltcup-Aufgebot schaffte er erst Ende Dezember im Super-G von Bormio (19.). Ein gutes Ergebnis bei schlechtem Wetter und Bedingungen ließ bei ihm einen Schalter auf die richtige Seite kippen, das Selbstvertrauen kam zurück. Aus Wengen wurde er zwar frühzeitig nach Kitzbühel geschickt, gewann dort aber die Europacup-Abfahrt und wurde im Weltcup in der Abfahrt Fünfter und im Super-G 22.
"Habe mir schon gedacht, warum alleweil ich"
"Es ist alles ziemlich schnell gegangen. So wie es gelaufen ist, war es wie in einem Film", meinte er. "Zurzeit habe ich nicht viele Rückschläge, derweil geht es nur bergauf", sagte er und klopfte beim Pressegespräch im TirolBerg auf den Holztisch. Gestoppt war er in seiner Laufbahn bereits dreimal mit Knieverletzungen geworden (zwei Kreuzbandrisse, ein Patellarsehnenausriss). "Nach der dritten Verletzung habe ich schon gedacht, warum alleweil ich. Ich habe mir aber immer eingeredet, dass alles einmal zurückkommt. Es ist zurückgekommen."
Er sei besser drauf wie je zuvor, er fühle sich fit und beim Skifahren gehe alles leicht von der Hand. In Aare war er am Montag erstmals in seinem Leben in Schweden auf Schnee unterwegs, nach ein paar Fahrten habe er sich an die Eigenheiten gewöhnt und die Abstimmung gleich einmal gepasst, erklärte er.
Nervös sei er vor seinem ersten WM-Einsatz aber - wie bei jedem Rennen übrigens. "Ich brauche das, dann kommt mehr die Rennspannung. Ich habe da herunter aber nichts zu verlieren, ich kann voll angreifen." Tipps von den Kollegen nimmt er gerne an. "Sie sind sehr hilfsbereit. Der Teamspirit passt. Es pusht dich auch, wenn du mit den Besten trainierst."