"Comeback", sagt Matthias Mayer, "ist das richtige Stichwort." Und man ist geneigt, ein wenig zu hoffen, dass sich der dreifache Olympiasieger die Sache mit dem Rücktritt vor knapp einem halben Jahr doch wieder anders überlegt hat. Die gute Nachricht: Er hat! Der Kärntner wird in den Weltcup zurückkehren. "Aber", schleift er sofort ein, "sicher nicht als Aktiver." Mayer, der am 9. Juni seinen 33. Geburtstag feiert, wird ab Herbst ins Trainerteam des ÖSV eintreten. Nicht als "Alltagstrainer", aber als Art "Ratgeber" und "Mentor" für das Speedteam – der elffache Weltcupsieger wird bei ausgewählten Rennen (und einigen wenigen Trainings) dabei sein, um seine Erfahrungen weiterzugeben.

"Ich habe das selbst kennengelernt, als ich in den Weltcup gekommen bin. Da hatte Michael Walchhofer eine ähnliche Rolle inne, war bei einigen Abfahrten dabei und hat uns erklärt, was wichtig ist", erzählt Mayer. Nun wird er sozusagen diesen "Job" übernehmen. Wie es dazu kam? "Ich bin mit Cheftrainer Marko Pfeifer ins Gespräch gekommen und er hat mich gefragt, was wir tun können, ob es einen Weg gibt, mich einzubauen. Und auf der Abfahrt ist es eben wichtig, Routine zu haben. Ich werde also begleitend dabei sein, den Trainern unter die Arme greifen und versuchen, zu unterstützen, weiterzuentwickeln."

Beginnen soll die Kooperation schon im Herbst beim Trainingslager in Zermatt. Dann wird Mayer auch bei der geplanten Premiere der Abfahrt vom Matterhorn dabei sein – und dann natürlich bei den Klassikern in Bormio und Kitzbühel. Dazwischen wird es einen Ausflug zur Europacupmannschaft geben. Dann, wenn die in Saalbach-Hinterglemm fährt. Mayer wird auch beim Finale dabei sein. Die Stoßrichtung ist klar: 2025 gibt es die Heim-WM in Salzburg auf den neuen Strecken vom Zwölferkogel. Und: Mayer hat ja in Saalbach schon selbst gewonnen.

"Das Funkeln in den Augen war sofort da!"

"Ich freue mich, dass er motiviert ist und uns helfen will. Die Skibegeisterung bei ihm ist nach wie vor da, das Funkeln in den Augen war es auch sofort", sagt Herrencheftrainer Marko Pfeifer, der erklärt: "Wir sind drauf und dran, eine jüngere Abfahrtsmannschaft aufzubauen. Er ist bis vor Kurzem noch Weltcup gefahren, er hat die besten Eindrücke. Wir haben perfekte Trainer, aber er kann sicher trotzdem gewisse Impulse geben – Inputs, von denen wir uns einen Mehrwert versprechen."

Arbeiten künftig wieder auf der Piste zusammen: Matthias Mayer (r.) und Cheftrainer Marko Pfeifer
Arbeiten künftig wieder auf der Piste zusammen: Matthias Mayer (r.) und Cheftrainer Marko Pfeifer © GEPA pictures/Mathias Mandl

Und: Vielleicht gefällt Mayer ja die Arbeit mit den jungen Läufern. Klar ist, dass er durchaus Lust am Trainerdasein gefunden haben dürfte: "Die Trainerausbildung ist in Österreich ein hohes Ziel. Und ich denke, dass ich in den nächsten Jahren in diese Richtung tendieren werde." Warum die Lust aufs aktive Comeback doch verging? "Ich hatte nach der letzten Pressekonferenz, in der ich ein mögliches Comeback anklingen ließ, viel Zeit. Und da habe ich für mich festgestellt, dass es passt so, wie es ist."