Man muss sich mit der Welt verändern, bevor einen die Welt verändert. Und die wiederum verändert sich derzeit rasend schnell. Der Österreichische Skiverband versucht daher, den nächsten Schritt in die Zukunft zu tun – und das ist ein großer. "Eine neue Ära", wie Präsidentin Roswitha Stadlober bei der Präsentation des neuen "Markenauftritts" in der hippen Eventlocation Reaktor im 17. Gemeindebezirk einführend erklärte. Das Ziel: Der Österreichische Skiverband (ÖSV), der als solcher aber auch bestehen bleibt, wandelt sich nach außen hin zur Marke "Ski Austria" und erhält ein neues Logo.
Es ist der Abschluss eines Prozesses, den man, wie Geschäftsführer Christian Scherer erklärte, mit Blick in die Zukunft und Rückschau auf die glorreiche Vergangenheit startet – ganz so, wie man sich auch künftig präsentieren will: gemeinsam, mutig, selbstbewusst.
Das neue Logo, es ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig – aber letztlich doch klar: Es vereint mit neun Balken die Basis des Verbandes, die neun Landesverbände – und aus diesen neun Balken generieren sich auch die 15 Sportarten, die der Verband vertritt: Ski alpin, Snowboard, Skispringen, Langlauf, nordische Kombination, Biathlon, Freeski, Skicross, Skibergsteigen, Telemark, Grasski, Speed Ski, Firngleiten, Masters-Sport, Paraskisport – und den Breitensport als Gesamtheit. Denn, so Scherer: "Nur aus einer stabilen Breite kann eine starke Spitze wachsen."
Das Logo soll Ausdruck der neuen, nun in einzelne Punkte und in Sätzen formulierten Philosophie sein, es soll die Mission auf den Punkt bringen und die Werte des Verbandes symbolisieren. "Wir haben uns für das A entschieden, weil es auch für Österreich steht. Und für mich sieht es ja fast aus wie eine Weiterentwicklung des österreichischen Adlers, der zu meiner aktiven Zeit schon als Logo mit dabei war. Sozusagen der Adler 3.0", scherzte Stadlober.
Rund zwei Jahre nahm der Prozess in Anspruch, bis der Verband und die Kommunikationsabteilung mit Teamleiterin Christiane Gasser in Zusammenarbeit mit einer Agentur das neue Leitbild ausgearbeitet hatten. Das Ziel ist ein großes: Der Verband soll als Ski Austria digitaler werden, er soll auch jüngeres, urbanes Publikum für den Wintersport begeistern. Wie selbstbewusst man ist, zeigt wohl am besten, dass das neue Logo, das "Icon", für Ski Austria kurzerhand zum "Acon" umbenannt wurde.
Die Arbeit des Verbandes ist nicht zu unterschätzen: 140.000 Mitglieder zählt der Skiverband, seit seiner Gründung hat er 42 Weltmeisterschaften bzw. Junioren-Weltmeisterschaften ausgetragen, jährlich besuchen 300.000 Fans die vom ÖSV bzw. Ski Austria jährlich organisierten Veranstaltungen. Apropos: Das neue Ticketingsystem feierte gestern mit dem Start des Vorverkaufs für die Skiflug-WM am Kulm Premiere.
Letztlich, so sagt Christian Scherer, habe man als Verband aber natürlich ein großes Ziel: "Wir wollen die Position als Nummer-eins-Skination der Welt wieder zurückerobern. In einigen Sparten – Snowboard, bei den Skispringerinnen etwa – ist man das ja. Und 148 Podestplätze (196 mit Paraskisport) sind ja nicht das schlechteste Zeugnis.
Ein gutes Zeugnis stellten auch die ÖSV-Medaillengewinnerinnen und -gewinner dem neuen Logo aus. Sie finden Geschmack an den neun Balken, die so viel symbolisieren und alles vereinen.