14. Saisonsieg, 88. Erfolg der Karriere, die meisten Riesentorläufe in der Geschichte gewonnen sowie Podestplätze erreicht, und mit dem zweitgrößten Vorsprung die große Kugel geholt: Für Mikaela Shiffrin hat auch der letzte Tag der Skiweltcupsaison noch viel Bemerkenswertes gebracht. Die US-Amerikanerin gewann am Sonntag in Soldeu 0,06 Sek. vor der Norwegerin Thea Louise Stjernesund und 0,20 vor der Kanadierin Valerie Grenier. Franziska Gritsch wurde 12., Ricarda Haaser 13.
Von 88 Siegen passierten 21 im Riesentorlauf, womit Shiffrin einen mehr als die Schweizerin Vreni Schneider gewonnen hat. Das Übergepäck wiegt mit der großen Kugel für den Gesamtweltcup und den kleinen für die Wertungen in Riesentorlauf und Slalom schwer.
989 Punkte Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut-Behrami bedeuten den zweitgrößten Vorsprung in der Weltcup-Historie, die Slowenin Tina Maze hatte 2012/13 auf die Deutsche Maria Höfl-Riesch 1.313. Die 2.206 Punkte von Shiffrin heuer sind zugleich der zweitgrößte Wert nach den 2.414 von Maze 2012/13. Mit nun 138 Podestplätzen hat sie einen mehr als Landsfrau Lindsey Vonn auf dem Konto und damit unter den Frauen die Nummer eins.
"Ich bin immer noch nervös, das war furchtbar heute", sagte Shiffrin im Ziel und betonte einmal mehr, dass es ihr ums Skifahren, nicht um die Rekorde geht. Zur Freude der Fans nahm das Zielstadion-Interview ihr Lebensgefährte Aleksander Aamodt Kilde vor, was die 28-Jährige sichtlich aus der Fassung brachte. Bezüglich kommender Ziele ließ sie sich nichts entlocken. Geht sie weiter ihren Weg, wird der Hunderter vielleicht schon kommende Saison fallen.
Die Österreicherinnen spielten im Kampf um die vorderen Plätze keine Rolle, Gritsch machte als Zwölfte (+1,25) aber Punkte. Teilerfolg war die viertbeste Zeit im zweiten Durchgang. "Im Steilhang habe ich meine Hausaufgabe zu machen." Mit der Saison war sie zufrieden, sie punktete in vier Disziplinen. "Das ist extrem cool, das ist der Weg, das ist das Ziel, da möchte ich dranbleiben." Den Fokus möchte sie auf den technischen Disziplinen behalten.
Auch Ricarda Haaser schrieb in ihrem ersten Rennen nach Verletzungspause als 13. an. (+1,34). Zur Halbzeit Achte, attackierte sie im zweiten Durchgang, kam auf den Schuh und vermied knapp einen Ausfall. "Wir müssen an der Konstanz arbeiten und auf unser Skifahren vertrauen. Teilweise sind die Leistungen nicht so schlecht, wie oft geredet wird." WM-Bronze in der Kombi war ihr Saisonhighlight, im nächsten Winter will sie mehr fahren als nur den Riesentorlauf.
Katharina Liensberger als 18. und Stephanie Brunner als 19. gingen leer aus, Julia Scheib war im ersten Durchgang ausgeschieden. Die Französinnen Tessa Worley (11.), und Coralie Frasse Sombet (16.) beendeten ihre Karrieren, die Italienerin Federica Brignone (Ausfall) überlegt noch.