Er ist vollbracht: Österreichs Ski-Damen werden auch diese Saison nicht ohne Weltcupsieg beenden – und das liegt an Cornelia Hütter. Die Steirerin feiert in Kvitfjell nach einem wahren Krimi den vierten Weltcupsieg ihrer Karriere: Hütter raste mit Nummer 14 beim Comeback der Damen auf der Olympiapiste nahe Oslo zum Sieg – mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf die Italienerin Elena Curtoni. Nach zwei zweiten Plätzen schaffte die 30-Jährige, die schon bei der WM Bronze gewonnen hatte, damit den ersten Sieg in diesem Skijahr. Hinter Curtoni kam Lara Gut-Behrami (+0,12 Sek.) vor Mikaela Shiffrin (+0,16) Dritte.
Oft genug war Hütter in Hundertstel-Entscheidungen nicht bevorzugt, schon in Lake Louise hatten ihr ganze zwei Hundertstel zum Sieg gefehlt. In Kvitfjell aber, nur wenige Tage nach der emotionalen Rückkehr nach Crans-Montana, wo sie vor einem Jahr so schwer gestürzt war, war aber Glück und Können wieder auf ihrer Seite. Mit einem gewaltigen Finish fing die Steirerin Curtoni noch ab. "Es war brutaler Stress am Start, weil so viel gefunkt wurde. Einige Stellen waren schon von der Piste her schlechter, da musste man ausholen. Aber Stevie (der Startbetreuer, Anm.) hat mir dann gesagt, dass man unten alles auf Zug fahren kann. Und ich bin froh, dass ich mir dann vertraut und es durchgezogen habe."
Jetzt fährt Hütter auch um die Kugel
Nebeneffekt des Sieges: Auf einmal ist Hütter mittendrin im spannenden Kampf um die Super-G-Kristallkugel. Als Vierte liegt sie nur 21 Punkte hinter der neuen Führenden auf Rang vier – bei noch zwei ausstehenden Rennen, der nächste Super-G wartet schon am Sonntag in Kivtfjell.
Erfreulich: Franziska Gritsch wurde als Siebente mit ihrem ersten Top-Ten-Platz zweitbeste Österreicherin unmittelbar vor Mirjam Puchner. Und Hütters "Appartement-Kollegin" in Kivtifjell, Stephanie Venier, fuhr hinter Puchner auf Rang neun. Es war der erste Top-Ten-Platz der Tirolerin im Super-G nach über zwei Jahren.