Sofia Goggia hat der WM-Enttäuschung mit ihrem fünften Abfahrtssieg der Saison gekontert. Italiens Speed-Queen ließ sich am Sonntag vom Trainingssturz, verzögertem Rennbeginn und schlechter Sicht bei Schneetreiben nicht beeindrucken und gewann in Crans-Montana vor Federica Brignone (ITA/+0,15) und Laura Gauche (FRA/+0,43). Die bei der WM so starken ÖSV-Frauen konnten nicht um die vorderen Plätze mitreden, Mirjam Puchner war als Zehnte (+0,78) noch die beste.
Nachdem am Vortag die Abfahrt abgesagt wurde, klappte die Durchführung am Sonntag - mit halbstündiger Verspätung. Wieder sorgte Nebel und diesmal auch Schneefall für eine Geduldsprobe bei den Läuferinnen. Bei (noch) schlechter Bodensicht und fortgesetztem Schneefall demonstrierte Goggia wieder einmal ihre mentale Widerstandsfähigkeit mit der wildesten Fahrt im Feld.
Brignone und Gauche waren Nutznießerinnen
Die Vollgas-Pilotin war erst am Freitag im einzigen Training gestürzt. "Es war nicht leicht, den Zugang für das Rennen zu finden. Aber ich habe die anderen Athletinnen viel studiert", sagte die Abfahrtsdominatorin, die bei der WM in Méribel überraschend ohne Medaille geblieben war. "Man muss das Vertrauen haben, es war heute keine Frage der Linie." Erst spät war ihr 22. Weltcupsieg, ihr dritter im Wallis, in trockenen Tüchern, weil die Verhältnisse sukzessiv besser wurden. Goggias Teamkollegin Brignone und Gauche waren die größten Nutznießerinnen.
Die Top-Asse unter den Österreicherinnen waren da schon alle im Ziel. "Ich habe mich richtig schlecht gefühlt unter dem Fahren", sagte die zehntplatzierte Puchner, die im Gleitstück wieder einmal die Schnellste war. "Ich traue mir die Schwungansätze teils nicht zu, da rutsche ich rein - selber Schuld." Christina Ager wurde 15., Ariane Rädler 18., Stephanie Venier, Nadine Fest und Ramona Siebenhofer landeten wie Hütter und Ortlieb im Feld der Abgeschlagenen. Weltmeisterin Jasmine Flury (SUI) rangierte mit 1,21 Sekunden Rückstand ebenfalls unter ferner liefen.
Weiter geht es in Kvitfjell
Der Weltcup-Tross zieht nun nach Norwegen weiter. In Kvitfjell stehen zwei Super-G und eine Abfahrt am Programm. Auch die überlegen Führende des Gesamtweltcups, Mikaela Shiffrin, wird dort wieder einsteigen.