Marco Schwarz hat den Weltcup-Riesentorlauf der alpinen Ski-Männer in Palisades Tahoe gewonnen. Der Kärntner fing am Samstag mit Laufbestzeit im Finale vier Kollegen vor ihm noch ab. Zweiter wurde der Schweizer Marco Odermatt mit drei Hundertstelsekunden Rückstand, Dritter war der Norweger Rasmus Windingstad (+0,36). Schwarz realisierte damit den ersten österreichischen Riesentorlauf-Sieg im Weltcup seit jenem von Marcel Hirscher am 12. Jänner 2019 in Adelboden.
Für Schwarz, der bei der WM nach dem ersten RTL-Durchgang geführt hatte und schließlich Bronze gewann, war es der insgesamt fünfte Weltcup-Erfolg. Im Riesentorlauf hatte der 27-Jährige davor noch nie triumphiert. Stefan Brennsteiner (+1,01) belegte den fünften Platz, Raphael Haaser (+1,51) kam auf Position neun. Patrick Feurstein, Roland Leitinger und Dominik Raschner schieden im ersten Durchgang aus, Manuel Feller als Halbzeit-13. im zweiten.
Schwarz: "Heute wollte ich es einmal runterbringen"
Schwarz, der sich während seiner Siegesfahrt die Wadenmuskulatur beleidigte, bedankte sich bei seinem engeren Team. "Dass ich einen Speed habe im Riesentorlauf, habe ich heuer schon gemerkt. Heute wollte ich es einmal runterbringen und habe wieder gut attackiert", sagte er im ORF-Fernsehinterview. "Wir haben sehr viel Arbeit reingelegt, dass es im Riesen auch gut funktioniert. Ich bin megahappy, dass das jetzt herausschaut."
Odermatt verpasste seinen 20. Weltcup-Sieg knapp, landete aber im 14. Weltcup-Riesentorlauf in Folge auf dem Podium - das hatten vor ihm nur Ingemar Stenmark, Marcel Hirscher und Alberto Tomba geschafft. Der Schwede Stenmark war sogar bei 37 Riesentorlauf-Starts in Folge immer auf dem Podium. Er sei "überglücklich mit dem zweiten Platz", meinte der Mann aus dem Kanton Nidwalden. "Ich habe vor allem gemerkt, dass es oben ganz schlecht war. Unten, glaube ich, war es dann normal, so wie man es könnte."
Seine Fahrt zur Bestzeit im ersten Durchgang hatte der nach einer Grippe etwas geschwächte Weltcup-Leader wegen der grenzwertigen Bedingungen mit einer abfälligen Geste quittiert und von einem "Rennen am Limit" gesprochen. In den Tagen zuvor waren in dem Skigebiet, das bis 2021 als Squaw Valley bekannt war, Neuschneemengen von einem Meter oder mehr gefallen. Die Durchführung des Rennens stand bis knapp vor dem Start auf der Kippe.
Der Männer-Weltcup ist an diesem Wochenende erst zum zweiten Mal und dem ersten Mal seit 1969 wieder in dem Ressort zu Gast. Am Sonntag (19.00 und 22.15 Uhr/live ORF 1) findet noch ein Slalom statt. Die Frauen waren zuletzt 2017 in Palisades Tahoe. Mikaela Shiffrin, die vor sechs Jahren Slalom und Riesentorlauf gewann, bezeichnete die Strecke damals laut Angaben des US-Skiverbands als "eine, wenn nicht die härteste" im Frauen-Zirkus.