Die Superlative gehen für die Leistungen in der Karriere von Mikaela Shiffrin schon lange aus. Sie war im WM-Riesentorlauf die klare Favoritin und hielt dem Druck auch stand. Mit ihrer siebten Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft und der insgesamt dreizehnten bei einer WM ist sie nun besser als so manche Topnation. Für die jahrelange Dominatorin des alpinen Ski-Weltcups gab es erstmals WM-Gold im Riesentorlauf nach zweimal Silber (2017; 2021) und Bronze (2019) in dieser Disziplin. Der Ski-Star gewann in einem spannenden Finale und nach einem Fehler im Schlusshang vor Federica Brignone. Nach Silber im Super-G ist es die zweite Medaille bei der WM in Frankreich und im Slalom hat sie eine weitere Chance ihr Medaillenkontingent auf 14 hinaufzuschrauben.

Die 27-jährige US-Amerikanerin ist seit ihrer ersten Medaille bei der WM 2013 in Schladming nur hinter vier Nationen, was die Medaillenausbeute betrifft. Die 85-fache Rennsiegerin im Weltcup ist auch erfolgreicher als ihr Heimatland. Den besagten 13 Medaillen von Shiffrin stehen 11 des restlichen US-Teams seit der WM in der Steiermark gegenüber. Zählt man die Erfolge des Ski-Superstars nicht hinzu, liegt die vierfache Gesamtweltcupsiegerin sogar auf Platz vier. Nach dem Sieg im WM-Riesentorlauf sagte die Amerikanerin: "Es ist sehr selten, überhaupt eine Goldmedaille zu gewinnen. Dieses Jahr fahre ich den besten Riesentorlauf in meiner Karriere."

Shiffrin hat inzwischen in vier Einzel-Disziplinen bei einer WM Gold geholt. Nur in der Abfahrt und im Parallel-Bewerb, wo sie in Chourchevel/Méribel gar nicht erst am Start war, konnte sie noch keinen Sieg einfahren. Die zweifache Siegerin bei Olympischen Spielen befindet sich somit in einem elitären Kreis. Vor ihr ist dieses Kunststück nämlich nur Tina Maze, Pirmin Zurbriggen, Bode Miller, Jean-Claude Killy, Marielle Goitschel und dem Österreicher Toni Sailer gelungen. In zwei Jahren bei der WM könnte die Amerikanerin sogar noch einen Rekord einstellen. Einer Athletin gelang es in fünf Disziplinen über Gold zu jubeln. Die Schwedin Anja Pärson gewann von 2001 bis 2007 zumindest einmal in jedem Bewerb.