Mit belegter Stimme hat Manuel Feller am Montag bei einem ÖSV-Medientermin im Rahmen der Ski-WM in Méribel gesprochen. Er freue sich, hier zu sein, sagte der Tiroler, der am Freitag und Sonntag Riesentorlauf und Slalom bestreitet. "Für mich ist es natürlich ein Ziel, eine Medaille zu holen", betonte der 30-Jährige. Der ÖSV ist bei der WM in Frankreich noch ohne Goldmedaille, für ihn sei diese nicht das vordringliche Ziel. "Die Farbe kann man nicht erzwingen", sagte Feller.
Sein kränkelnder Zustand im Vorfeld war für den Slalom-Vizeweltmeister 2017 bei dem Anlass kein Thema. "Eigentlich bin ich am Weg der Besserung. Ein bisschen Schnupfen noch, aber es steht ein paar guten Trainingstagen nichts im Weg", sagte Feller, der seine Rückenbeschwerden laut eigener Aussage aktuell im Griff hat. Am Dienstag und Mittwoch will er in Courchevel Slalom trainieren. Am Donnerstag ist ein Ruhetag geplant, am Freitag steht dann sein erstes Rennen an. "Im Riesentorlauf muss man halt ein bisschen dosieren", meinte er in Hinblick darauf.
"Froh, dass fünf Medaillen am Spiegel stehen"
Bis jetzt habe er die Weltmeisterschaften fast komplett verfolgt, verriet Feller. "Es war sehr, sehr spannend und auch sehr positiv bis jetzt. Ich hoffe, dass wir an das anknüpfen können." Den Gold-Druck verspüre er nicht, das sei eher eine Sache der Medien. "Wir sind alle einmal froh, dass fünf Medaillen am Spiegel stehen. Natürlich hätten wir alle gerne die Farbe, die am meisten glänzt. Aber ich glaube, es ist so auch nicht schlecht."
Er selber strebe eine Medaille an, wobei er die Chance im Riesentorlauf etwas größer sieht. "Aber ich kann nicht sagen, dass ich jetzt mit dem Ziel reingehe, dass ich Weltmeister werde. Das wäre eine kitschige Geschichte, aber da müssen schon sehr viele Sachen zusammenpassen", führte er aus.
Grundsätzlich stimmen die Voraussetzungen. "Ich bin sicher in einer der besten Formkurven oder in der besten Form, die ich bei einer WM bis jetzt gehabt habe. Aber die letzten Großereignisse sind für mich auch nicht nach Wunsch gelaufen", erklärte Feller. "Körperlich fühle ich mich fit. Von dem her, glaube ich, kann man mich theoretisch schon in beiden Disziplinen zum erweiterten Favoritenkreis zählen."