Österreichs Skiteam hat auch im dritten Rennen der Alpin-Weltmeisterschaften zugeschlagen. Cornelia Hütter holte sich am Mittwoch auf der "Roc de Fer" in Méribel im Super-G ex aequo mit der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie die Bronzemedaille. Die Steirerin hatte 0,33 Sekunden Rückstand auf die italienische Siegerin Marta Bassino. Silber ging mit elf Hundertstelsekunden Rückstand an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.
Hütter hatte in den vergangenen Tagen mit einer noch nicht ganz überstandenen Viruserkrankung zu kämpfen. Die 30-Jährige, in dieser Saison Österreichs Beste im Super-G, ließ sich davon aber nicht bremsen und bejubelte ihre erste Medaille bei einem Großereignis. "Ich habe im Ziel gedacht, dass es zu wenig war, auch wenn der Einser aufgeleuchtet ist. Ein, zwei Passagen wären brachialer und gnadenloser gegangen", erklärte Hütter im ORF-Interview. Bei der WM 2015 hatte die Speedspezialistin das Podest im Super-G um elf Hundertstelsekunden verpasst, diesmal waren die Hundertstel auf ihrer Seite.
Vierte Medaille im dritten Rennen
Die dreifache Weltcup-Siegerin sorgte damit, dass die rot-weiß-roten Medaillenfestspiele zu Beginn der WM in Meribel/Courchevel fortgesetzt wurden. Nach den drei Kombinations-Medaillen von Marco Schwarz (Silber) und den Haaser-Geschwistern Ricarda und Raphael (jeweils Bronze) durfte der ÖSV im dritten Rennen schon das vierte Edelmetall bejubeln. Es war die erste österreichische Medaille im Frauen-Super-G seit dem Gold-Coup von Nicole Schmidhofer (2017).
Die anderen drei ÖSV-Starterinnen schafften es nicht in die Top 15. Die mit Nummer eins gestartete Kombinationsvierte Ramona Siebenhofer fuhr auf Rang 17 (+1,06), die Olympia-Zweite Mirjam Puchner landete auf Platz 19 (+1,53), Tamara Tippler wurde 21. (+1,64).
Bassino im Schlussabschnitt eine Klasse für sich
Gold ging wie schon im ersten Frauen-Rennen an Italien. Bassino, die im Weltcup noch keinen Super-G gewonnen hat, holte sich dank eines herausragenden Finishs ihre zweite WM-Goldmedaille nach dem Sieg im Parallelbewerb 2021. Ihre Zeit hielt dem Ansturm von Shiffrin stand, die nach dem unglücklichen Aus auf dem Weg zu Gold in der Kombination mit Silber überglücklich war und im ORF-Interview in Tränen ausbrach. "Ich bin emotional, weil ich das Gefühl habe, dass ich derzeit keine Medaille im Super-G gewinnen sollte. Es gibt so viele Frauen, die stark und schnell sind. Ich bin so glücklich mit meinem Lauf. In einer Kurve habe ich fast alles verloren. Ich bin glücklich, natürlich nicht verärgert", sagte die sechsfache Weltmeisterin.
Knapp am Podest vorbeifuhren die Mitfavoritinnen Ragnhild Mowinckel und Lara Gut-Behrami. Die fünftplatzierte Norwegerin verpasste eine Medaille um drei Hundertstelsekunden, die Schweizer Titelverteidigerin und Olympiasiegerin, deren Trainer den Kurs gesetzt hatte, um vier Hundertstel.