Mitfiebern, anfeuern und auch trösten – alles Aufgaben einer ÖSV-Präsidentin während eines Heim-Weltcups, zumindest wenn es nach Roswitha Stadlober geht. Die 59-Jährige sah am Wochenende vier Top-Ten-Platzierungen "ihrer" Speed-Frauen, was natürlich noch Luft nach oben lässt. "Wir alle wollen Siege, wer will das nicht? Es ist aber kein Wunschkonzert, wir arbeiten hart daran", sagte sie nach dem zweiten Bewerb in St. Anton. Zum Thema "Krise" seien "viele positive Gespräche geführt" worden, mehr gebe es dazu nicht zu sagen.
In Tirol war es erneut ein solider Auftritt, von der Weltspitze waren die Österreicherinnen aber wieder mehr als eine Skilänge entfernt. Dennoch sei aber vor allem bei den bestplatzierten Österreicherinnen, Ramona Siebenhofer und Nicole Schmidhofer, ein "Aufwärtstrend" zu sehen, was sie in Richtung WM "zuversichtlich" stimmt. Besonders bitter seien laut Stadlober in der Nachbetrachtung die Ausfälle von Tamara Tippler und Cornelia Hütter. Letztere war auf Kurs Richtung Bestzeit, ehe sie mit einer halben Sekunde Vorsprung ausschied. "Da sieht man schon, dass die Leistungen aufstrebend sind. Wenn sie nicht ausscheiden, sind wir ganz vorne dabei. Lieber ausscheiden und wissen, dass sie schnell und voll mit dabei sind, wenn sie runterkommen. Fehler passieren, auch andere machen Fehler."
Generell sei es aber derzeit auch für die Athletinnen keine einfache Situation. "Sie erlegen sich ja selbst den meisten Druck auf, deshalb kann ich nur versuchen, gute Stimmung zu machen." Beste Stimmung gab es hingegen beim Publikum in St. Anton, das trotz schwieriger Verhältnisse zwei spannende Rennen sah. "Das Team hier vor Ort hat eine Toparbeit gemacht und eine wirklich tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt."