Marcel Hirscher hatte es vergangene Woche in Salzburg schon angekündigt, als er den "goldenen Leonidas" für sein sportliches Lebenswerk erhalten hatte: "Das ist noch nicht das Ende. Und ich werde in den Weltcup zurückkehren, schon kommende Saison. Als Ausrüster, mit meiner Skimarke 'Van Deer'", sagte er bei der Gala. Und er hielt Wort: Am Montag gab er mittels Presseaussendung den ersten Fahrer bekannt, der künftig auf seinen Ski unterwegs sein wird: Den Briten Charlie Raposo. Und der ist auch schon im Weltcup unterwegs.
Der 26-Jährige, geboren in der Hauptstadt London, kam im Alter von sieben Jahren das erste Mal in Kontakt mit Schnee, mit 23 sicherte er sich seinen Startplatz im Weltcup. Mittlerweile hat Raposo bereits 29 Starts im Weltcup hinter sich, gepunktet hat er auch schon, seine beste Platzierung war ein 16. Rang erst vor wenigen Wochen in Kranjska Gora. Sein Ziel für 2022/23? "Der erfolgreichste RTL-Fahrer Großbritanniens zu werden – mit der Unterstützung von Van Deer", heißt es in der Aussendung. "Die Legende wählt Großbritannien! Was für eine Schlagzeile! Die Leidenschaft von Marcel und Ferdinand zu erleben, ist unbeschreiblich. Ich bin mehr als stolz, Teil des Van-Deer-Teams zu sein", sagte Raposo.
Und auch Marcel Hirscher war sichtlich erfreut: "Ich bin sehr stolz, Charlie Raposo als ersten Van-Deer-Ski-alpin-Athleten bekannt geben zu dürfen. Während wir direkt in Skigebieten aufgewachsen sind, musste Charlie immer die extra Meile gehen. Sein unkonventioneller Weg beeindruckt mich und ich freue mich darauf, ab der kommenden Saison viele schöne Momente mit Van Deer und Charlie Raposo zu kreieren."
Gespannt sein darf man, was und wer bzw. welche Athleten noch folgen. Klar ist: Auch um die Aufnahme in den österreichischen Ski-Pool hat die Hirscher-Firma schon angesucht. Und, so sagt die Gerüchteküche, auch schon die ersten drei Nachwuchsfahrer hat er bereits im Auge bzw. unter Vertrag; einer davon ist auch in den schnellen Disziplinen unterwegs. Das soll der Grund gewesen sein, warum Hirscher in Kitzbühel auch selbst die Abfahrtsski angeschnallt hatte. Einer des Trios hat sogar die Chance auf Weltcupeinsätze. Und das wäre ein besonderer Coup, denn an und für sich ist es in Österreich Usus, dass neue Ausrüster zunächst ein bis zwei Jahre nur Nachwuchsathleten aus dem B- und C-Kader ausrüsten dürfen – Ausnahme: Einer dieser Athleten schafft es eben in den Weltcup.