Gesamtweltcup-Sieger Marco Odermatt hat auch den letzten Riesentorlauf der alpinen Weltcup-Ski-Saison für sich entschieden und den fünften Sieg in der Disziplin gefeiert. Der Schweizer, der die kleine Kristallkugel schon vor einer Woche arithmetisch fixiert hatte, verwies am Samstag in Meribel den Norweger Lucas Braathen (+0,49 Sek.) und seinen Landsmann Loic Meillard (+0,63) auf die weiteren Podestplätze. Der Salzburger Stefan Brennsteiner (+0,74) wurde zum Ausklang Vierter.
Mit Patrick Feurstein (+1,16), der Siebenter war, und dem zehntplatziertem Marco Schwarz (+1,44) fuhren zwei weitere Österreicher in die Top Ten. Manuel Feller, zur Halbzeit nur 22., ging als 16. zwar punktemäßig leer aus, wurde aber in der Riesentorlauf-Wertung Dritter. Der Tiroler Raphael Haaser schied im ersten Durchgang nach wenigen Fahrsekunden aus.
Zufriedener Brennsteiner
Brennsteiner zeigte sich "durchaus zufrieden mit dem Saisonfinish. Es war cool, dass wir es auf diesen Verhältnissen so hingebracht haben." Er habe sich gut auf den schmierigen Untergrund eingestellt und das Material entsprechend adaptiert. Das Podium knapp verpasst zu haben, wurme ihn aber doch. Auch die Saisonbilanz fiel beim 30-Jährigen gemischt aus: "Das Ende war wieder gut, am Anfang war es nicht zufriedenstellend. Da war es so Mittelmaß, und leider waren mit Olympia drei blöde Ausfälle dabei."
Feurstein katapultierte ein starker Abschnitt zwei - mit zweitbester Laufzeit hinter Aleksander Aamodt Kilde - noch nach vorne. Nach seinem vierten Rang in Alta Badia war es das zweite Top-Ten-Ergebnis für den Vorarlberger, der lange Zeit wegen einer Nervenentzündung ausgefallen war. "Ich bin sehr zufrieden. Nach Alta Badia das noch einmal zu bestätigen, ist top. Ich bin froh, dass mir das noch einmal gelungen ist", sagte er. "Ich glaube, ich habe mich richtig gut entwickelt heuer noch einmal. Ich bin sehr zufrieden mit der Saison, dass ich mich in den Top 20 etablieren konnte."
Schwarz wechselte Ski
Schwarz verriet der APA - Austria Presse Agentur, dass er am Vortag auf ein anderes Skimodell gewechselt war. "Da habe ich mich von der ersten Fahrt an eigentlich recht wohl gefühlt. Das ist mir heute auch ganz gut geglückt im ersten Durchgang, unten habe ich es mir nicht ganz zugetraut. Im zweiten habe ich mir gedacht, ich muss punkten und unter die 15 kommen", berichtete der Kärntner. "Mit dem Riesentorlauf bin ich ganz zufrieden. Es ist auch wieder ein Aufwärtstrend da, was zum Schluss sehr wichtig ist."
Odermatt schaffte es als erster Schweizer in sämtlichen Riesentorläufen in einem Weltcup-Winter unter die ersten drei. Neben den fünf Siegen wurde Odermatt noch zweimal Zweiter und einmal Dritter. "Das letzte Rennen mit einem Sieg abzuschließen, ist definitiv perfekt. Ich wollte es noch einmal genießen", sagte der 24-Jährige. Direkt hinter ihm in der Disziplinwertung landete der am Samstag ausgeschiedene Henrik Kristoffersen, Feller wurde vor Braathen Dritter.
Den Hut ziehen
"Der Lucas hat noch einmal alles probiert, hätte es sich definitiv verdient gehabt. Da kann man nur den Hut ziehen, wie er sich gesteigert hat in der Saison. Der 'Odi' hat ein paar Bier verdient heute, die gehen auf meine Kappe", richtete der Tiroler aus. "Es sind ein bisschen gemischte Gefühle dabei, weil das heute definitiv kein gutes Skifahren war. Im ersten Durchgang hat es mich zum Tor gezwungen, ich habe dann einen großen Fehler gemacht. Aber es war auch der zweite Durchgang nicht das Gelbe vom Ei."
So konnte er nicht mithelfen, den Rückstand von Österreichs Männern gegenüber der Schweiz in der Weltcup-Mannschaftswertung zu begrenzen. 132 Punkte liegen Odermatt, Meillard und Co. vor dem letzten Rennen am Sonntag, dem Slalom, vor der ÖSV-Garde.
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