Österreichs Equipe hat beim alpinen Ski-Weltcupfinale in Meribel im Teambewerb Rang zwei belegt. Nach Siegen gegen Slowenien und Norwegen ging das Finale gegen die Schweiz verloren. Die Eidgenossen holten damit vor dem finalen Wochenende mit den jeweils zwei Slaloms und Riesentorläufen im Nationencup auf, in der Männer-Wertung überholten sie die Österreicher. Für den ÖSV waren Ricarda Haaser, Katharina Truppe, Stefan Brennsteiner und Patrick Feurstein im Einsatz.
Der Vorarlberger war immer als Letzter des ÖSV-Quartetts im Einsatz und fixierte da gegen die Slowenen den Ausgleich zum 2:2 sowie den Aufstieg über die Zeit sowie gegen die Norweger einen 3:1-Erfolg. Gegen die Schweizer hätte er mit einer neuen Männer-Bestzeit gewinnen müssen, unterlag aber Fadri Janutin. Der hat wie der gegen Brennsteiner erfolgreich gebliebene Livio Simonet einen sehr starken Eindruck hinterlassen. "Es war einfach kein Gras gewachsen gegen die. Beide Jungen sind richtig stark gefahren", anerkannte Brennsteiner.
Die Schweiz überraschte alle
Laut dem Salzburger hätten die Schweizer bei der Aufstellung einen richtig guten Zug gemacht, denn mit Delphine Darbellay und Andrea Ellenberger war auch bei den Frauen keine der arrivierten Weltcup-Fahrerinnen nominiert worden. Das "B-Team" schaltete dann Kanada mit 4:0 und den auch nominell schwächer angetretenen Olympia-Zweiten Deutschland mit 3:1 aus. Im Finale gewann nur zum Auftakt Haaser gegen Darbellay. Brennsteiner, die ganz ohne Laufsieg gebliebene Truppe und Feurstein unterlagen hingegen.
Truppe konnte auch mit Rang zwei leben: "Der Teambewerb ist immer knapp. Wir haben es zweimal gut auf unserer Seite gehabt." Nach anfangs "schmierenden" Verhältnissen habe das Salz gut gezogen und die Bedingungen seien besser geworden. Haaser sah ein gutes Skifahren von sich und ihren Teamkollegen, die Niederlage wurmte sie aber schon ein wenig. "Die Schweizer hätten wir schon gerne gebogen, aber ist uns leider nicht ganz gelungen. Die Jungen haben das viel besser gemacht und verdient gewonnen."
Feurstein erfuhr spät von seinem Glück
Feurstein erfuhr erst in der Früh von Rennsportleiter Andreas Puelacher, dass er bei der WM-Generalprobe den Vorzug gegenüber Fabio Gstrein erhält. "Ich war das erste Mal dabei, das ist ein richtig cooles Event, es hat mir voll getaugt. Als Schlussläufer habe ich nicht gewusst, wo wir liegen, ich habe einfach probiert, dem Team zu helfen. Bis auf das Finale ist mir das ganz gut gelungen. Beide Schweizer sind brutal schnelle Zeiten gefahren, sie waren leider nicht ganz zu biegen", sagte der Vorarlberger zur APA - Austria Presse Agentur.
Im Nationencup liegen vor den abschließenden vier Rennen die Österreicher noch immer recht komfortabel 313 Zähler vor den Schweizern, bei den Frauen rangieren die ÖSV-Frauen 323 Punkte vor den Eidgenossinnen an der Spitze. Bei den Männern wurden aber aus 30 Zählern Vorsprung 10 Punkte Rückstand. "Wir werden alles geben, dass wir da morgen und übermorgen noch eine gescheite Rolle spielen", blies Brennsteiner zur finalen Aufholjagd.
In Teambewerben haben die Österreicher zwar im Februar in Yanqing im Teambewerb die Goldmedaille geholt, im Weltcup hat es aber schon seit zehn Jahren nicht mit einem Erfolg geklappt. Am Samstag werden in Meribel der Riesentorlauf der Männer (ab 9.00 Uhr) und der Slalom der Frauen (10.30) gefahren, am Sonntag der Riesentorlauf der Frauen (9.00) und der Slalom der Männer (10.30/alle live ORF 1).