So ganz war Flachau dann doch nicht die erhoffte „Märchenwiese“, aus österreichischer Sicht zumindest. Dabei war alles angerichtet. Nach dem Traumlauf von Johannes Strolz, fast wie aus dem Märchenbuch, waren noch einmal 2000 Fans mehr zum zweiten Lauf gekommen, um den neuen österreichischen Superstar zum Sieg zu schreien. 10.300 waren es letztlich an der „Hermann-Maier-Weltcupstrecke“.
Das Märchen, das schrieb sich dann aber ein Norweger. Atle Lie McGrath, der schon in Schladming als Zweiter mächtig aufgezeigt hatte, bewies, dass die österreichische Nachtluft ihn beflügelt. Er fuhr zum Sieg und ist damit der achte Sieger in neun Rennen.
Für Strolz blieb „nur“ Platz vier – den „Fluch“, dass Halbzeitführende heuer einfach nicht gewinnen können, konnte aber auch er nicht brechen. Zufrieden darf er trotzdem sein.
Bei aller Freude über die Stimmung und die Emotion, die die Fans mitbrachten, darf man aber nicht vergessen: In der Ukraine herrscht Krieg. Der ÖSV setzte ein Zeichen. 25.000 Euro aus den Eintrittsgeldern gehen an die Ukraine-Hilfe. Kein Heilmittel, nur ein Tropfen auf dem brennheißen Stein. Aber Zeichen, dass man auch auf der „Märchenwiese“ nicht auf die vergisst, die von Märchen derzeit nur träumen können.